Ausschreitungen am Rande des Regionalliga-Spiels zwischen BSG Chemie Leipzig und dem Halleschen FC am vergangenen Freitag könnten harte Konsequenzen für zwei Spieler des Leipziger Vereins nach sich ziehen. Der Nordostdeutsche Fußballverband e. V. (NOFV) hat Verfahren eingeleitet. Außerdem: In Leipzig-Engelsdorf wurde ein Schulgebäude mit verfassungswidrigen Parolen und Symbolen beschmiert. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 15. September 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Verfassungswidrige Schmierereien an Leipziger Schule


Zwischen Sonntagabend, 20 Uhr, und dem heutigen Montagmorgen wurden an einem Schulgebäude in Leipzig-Engelsdorf verfassungsfeindliche Symbole angebracht. Wie es in der Mitteilung der Polizei heißt, brachten die bisher unbekannten Täter*innen außerdem Schriftzüge und Zahlenkombinationen an die Wand, welche „ebenfalls auf einen politischen Hintergrund schließen lassen.“

Die Schmierereien waren jeweils 0,8 Meter mal 1,3 Meter bzw. 0,5 Meter mal 0,5 Meter groß und in blauer Farbe angebracht. Die Behörde hat die Ermittlungen aufgenommen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Jugendliche rufen verfassungswidrige Parolen

Ebenfalls verfassungsfeindlich verhielten sich am gestrigen Sonntagabend fünf Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren in Markkleeberg. Gegen 20.30 Uhr war die Gruppe durch eine Einfamilienhaussiedlung gezogen und hatte lautstark ausländerfeindliche und verfassungswidrige Parolen gerufen. Außerdem schlugen sie gegen Straßenschilder.

Ein Polizeianwärter hatte die Jugendlichen bemerkt und den Notruf gewählt. Die Gruppe wurde gestellt, gegen die Jugendlichen wird nun wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Nach Partie gegen HFC: Verfahren gegen BSG-Chemie-Spieler eingeleitet

Wie mehrere Medien berichteten, haben die Geschehnisse am Rande der Partie BSG Chemie – Hallerscher FC vom vergangenen Freitag weitreichendere Konsequenzen. Das Sportgericht des Nordostdeutsche Fußballverband e. V. (NOFV) soll gegen zwei Chemie-Spieler Verfahren „wegen des Verdachts eines unsportlichen Verhaltens“ eingeleitet haben. Ihnen droht eine Sperre.

Die beiden sollen mit HFC-Fans aneinandergeraten sein. Die BSG bezeichnet die Situation nach Abpfiff des Spiels als eine „Extremsituation“: „Unsere Mannschaft sah sich nach Spielende einer für sie bedrohlichen und gefährlichen Situation ausgesetzt. Etwa 100 Anhänger des Halleschen FC hatten das Spielfeld gestürmt und dabei nicht nur die Auseinandersetzung mit Chemie-Fans im Gästeblock gesucht, sondern auch unsere Mannschaft aggressiv konfrontiert und zum Teil körperlich attackiert, als diese gerade den Punktgewinn mit ihrem Anhang feiern wollte. Ergebnis waren Jagdszenen, in denen unsere Spieler und Offiziellen das Spielfeld fluchtartig Richtung Kabinengang verlassen mussten.“

Hätten sich Spieler des Vereins gegen HFC-Fans zur Wehr gesetzt, dann aus Notwehr, heißt es weiter. Der Verein wirft gleichzeitig die Frage in den Raum, wie es dazu kommen konnte, dass die Fans auf das Feld stürmen konnten.

Dennoch mussten sich die Grün-Weißen Fehlverhalten stellen: Während des Spiels kam es immer wieder zu Zündungen von Pyrotechnik aus dem Gästeblock. „Diese [Personen] hatten – ebenso wie gewaltorientierte Personen im angrenzenden Heimbereich – mehrfach Pyrotechnik als Waffe gegen Menschen eingesetzt, darunter auch eine Leuchtrakete, die Richtung Gegengerade flog. Diese schlug neben HFC-Fans ein, die in keiner Weise an den gegenseitigen Provokationen zwischen HFC- und Chemie-Anhängern beteiligt waren.“

Klimastreik, Woche der Demenz und eine Premiere

Worüber die LZ berichtet hat:

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BSW-Berater Machill aus Partei ausgetreten

Was heute außerdem wichtig war: Der Leipziger Journalistik-Professor Marcel Machill ist aus dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ausgetreten. Er galt in der Partei als einer der Chefberater Wagenknechts und hatte auch in den Verhandlungen für eine mögliche Koalition nach den sächsischen Landtagswahlen „mitgemischt“. Als Grund für seinen Austritt gab Machill die einseitige Darstellung des Nahostkonfliktes innerhalb der Partei an. Beim Parteitag in Bautzen war am Wochenende ein Leitantrag beschlossen worden, in welchem das Vorgehen Israels in Gaza scharf kritisiert wurde.

Präsentation der Pläne für den Parkboden Ost

Was morgen passieren wird: Am morgigen Dienstagnachmittag eröffnet Baubürgermeister Thomas Dienberg gemeinsam mit Michael Jana, dem Leiter des Mobilitäts- und Tiefbauamtes, im Sächsischen Wartesaal im Leipziger Hauptbahnhof die Schau zur Weiterentwicklung des Parkbogen Ost und des Polygraphplatzes. Mehr Informationen dazu gibt es hier.