Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen haben diesen Sommer in der EU einen Schaden von 43 Milliarden Euro verursacht. Das hat eine neue Studie von der Universität Mannheim und Ökonomen der Europäischen Zentralbank ergeben. Am Montag haben Studienleiterin Sehrish Usman und ihre Co-Autoren die Studie Mitgliedern des EU-Parlaments vorgestellt.
Klima-Studie: Bis 2029 Verluste im Wert von 126 Milliaren Euro
Ziel der Studie war es, die wirtschaftlichen Verluste durch Extremwetterereignisse zu berechnen. Die Studie basiert auf Wetterdaten für den Zeitraum Juni bis August 2025. Anhand dieser Daten haben die Forscher 1.160 europäische Regionen untersucht. Bis 2029 summieren sich die Verluste demnach sogar auf insgesamt 126 Milliarden Euro.
Forscher: Naturkatastrophen nehmen auch in Deutschland zu
Besonders betroffen seien Länder in Südeuropa. Allein in Italien lagen die geschätzten Einbußen 2025 bei etwa 12 Milliarden Euro und könnten sich in den kommenden Jahren fast verdreifachen. Doch auch in nordeuropäischen Ländern zeige der Klimawandel schon Effekte.
Zwar weisen laut der Studie Dänemark, Schweden und Deutschland geringere Schäden auf. Aber die Häufigkeit und das Ausmaß von Naturkatastrophen, insbesondere von Überschwemmungen, nehmen auch in diesen Regionen zu. Kleinere Volkswirtschaften wie Bulgarien, Malta und Zypern treffe es besonders stark, wenn man die Klimaschäden ins Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft setzt.
Hitze, Dürre und Überschwemmungen – unterschiedliche Schäden
Insgesamt waren 96 untersuchte Regionen von Hitzewellen, 195 von Dürre und 53 von Überschwemmungen betroffen. Hinzu komme: Alle drei Ereignisarten beeinträchtigen die wirtschaftliche Aktivität auf unterschiedliche Weise. Hitze führe zu Produktivitätsverlusten – etwa im Bau- und Gastgewerbe – während Dürren vor allem die Landwirtschaft treffen könnten. Überschwemmungen verursachten direkte Schäden an Infrastruktur und Gebäuden – aber auch mittelbare Verluste, etwa durch unterbrochene Lieferketten seien denkbar.
Die tatsächlichen Kosten extremer Wetterereignisse werden erst nach und nach sichtbar.
Laut Studienleiterin Sehrish Usman sind die Schätzungen sogar noch eher konservativ. Waldbrände, Hagel oder Sturmereignisse wurden in der Analyse nicht berücksichtigt. Auch sogenannte Verbundereignisse, also das gleichzeitige Auftreten von Hitzewellen und Dürren, wurden einzeln bewertet – obwohl sie gemeinsam oft schwerere Schäden verursachen, so die Forscher. Wie hoch die tatsächlichen Schäden seien, wisse man erst in den kommenden Jahren.