Zehnfache Wirkung der Hiroshima-Bombe
Frankreich baut neue Atomraketen
15.09.2025 – 21:23 UhrLesedauer: 2 Min.
Erstmals wurde die M51 Rakete 2006 getestet. (Quelle: M. Pédoussaut)
Frankreich setzt auf eine neue Generation von atomaren Trägerraketen. Die M51.4 soll etwa das Zehnfache an Sprengkraft der Hiroshima-Bombe haben.
Die französische Regierung hat den Auftrag für die Entwicklung neuer Atomraketen vergeben. Wie das europäische Rüstungsunternehmen Ariane Group mit Sitz in Frankreich mitteilte, erhielt es von der französischen Rüstungsbeschaffungsbehörde DGA bereits am 28. August den Auftrag, die vierte Generation der atomaren Trägerrakete M51 zu entwickeln. Wie ihre Vorgänger sollen auch diese Raketen von U-Booten aus abgefeuert werden können.
Die Ariane Group, ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und dem Triebwerkshersteller Safran, machte zu den technischen Details des Auftrags keine Angaben. Sie verwies jedoch auf eine höhere Reichweite, größere Präzision und stärkere Durchschlagskraft im Vergleich zu den bisherigen Modellen.
Die Reichweite von rund 9.000 Kilometern und eine Kapazität von sechs Sprengköpfen pro Rakete. Die Kosten des neuen Programms werden laut dem Online-Portal „Defense Mirror“ auf etwa 7,5 Milliarden Euro geschätzt.
Eine einzelne Rakete ist etwa zwölf Meter lang und wiegt rund 50 Tonnen. Fachportalen zufolge können die Geschosse beim Einschlag auf das Ziel, nachdem sie bis zu 2.000 Kilometer hoch in die Atmosphäre aufsteigen können, eine Geschwindigkeit von 20-facher Schallgeschwindigkeit (etwa 24.000 km/h).
Die Sprengkraft der modernen Version (TN 75) wird auf 150 Kilotonnen TNT geschätzt. Zum Vergleich: Die Hiroshima-Bombe hatte eine Sprengkraft von etwa 15 Kilotonnen TNT, die Nagasaki-Bombe von rund 22 Kilotonnen TNT.
Die M51-Rakete gehört zu einer neuen Generation von seegestützten ballistischen Raketen (SLBM, Submarine-launched ballistic missile), die seit 2010 nach und nach die Vorgängerversion M45 ersetzen. Die Ariane Group nannte bislang keinen Zeitplan für die Indienststellung der neuen M51.4. Branchenexperten rechnen mit einer Einführung Mitte der 2030er-Jahre.