Duell ums Frankfurter Tor
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Michael Zetterer verließ in diesem Sommer Werder Bremen als designierte Nummer eins und entschied sich für einen Wechsel zu Eintracht Frankfurt, wo der 30-Jährige nur als Ersatzmann für Kauã Santos (22) gilt. Dies alles aber offenbar mit dem Anspruch auf Spielzeit, auch wenn sich Zetterer dazu in einer Medienrunde bedeckt hielt.
„Es wurden intern Sachen besprochen, dabei bleibt es auch. Es gibt nichts, was ich verraten kann oder will“, blockte Zetterer laut dem „Kicker“ ab, gab aber dennoch preis: „Ich bin nicht hergekommen, weil mir gesagt wurde, dass ich in dieser Saison kein Spiel machen werde und ich, wenn Kauã fit ist, auf der Bank sitze und da meinen Auftrag habe. So ist es natürlich nicht.“
In den ersten drei Bundesliga-Spielen musste Zetterer immer hinter sich greifen, dennoch habe er schon „sehr positive Eindrücke“ gesammelt – vor allem von seinen Mitstreitern zwischen den Pfosten. „Ich habe mich vorab schon informiert, was er für ein Typ ist, weil es für mich sehr wichtig ist, dass man im Torwartteam ein gutes Verhältnis hat. Nur so wird man besser“, sagte Zetterer über Santos, mit dem er bislang „total super“ zurechtkomme.
Auch Routinier und Ersatzmann Jens Grahl (36) hob der Neuzugang hervor. „Er ist brutal wichtig für das Torwartteam und hat mich total nett aufgenommen. Jens ist ein super Typ und hat es mir sehr einfach gemacht, im Torwarttraining anzukommen. Er war ein riesiger Pluspunkt für mich in den ersten Tagen“, schwärmte Zetterer. Die gute Atmosphäre sei ein Punkt im Gesamtpaket gewesen, das ihn vom Wechsel nach Frankfurt überzeugt habe.
Galatasaray wollte Santos von Eintracht Frankfurt loseisen
Am Donnerstag (21 Uhr) wird Zetterer mit der SGE erstmals ein Europacup-Spiel erleben. In der Champions League wartet als erster Gegner Galatasaray, das laut der „Bild“-Zeitung im Sommer ausgerechnet um die Dienste von Santos warb. Der Brasilianer sollte beim dominierenden Süper-Lig-Meister, der viel Geld in die Hand nahm, um sich für die Königsklasse mit Namen wie Leroy Sané (29), İlkay Gündoğan (34) oder Victor Osimhen (26) zu verstärken, die neue Nummer eins werden.
Santos habe sich jedoch trotz des starken Interesses schnell für einen Verbleib bei Eintracht Frankfurt entschieden, auch weil ihm in Aussicht gestellt wurde, den langjährigen Stammtorwart Kevin Trapp (35) zu beerben. Galatasaray holte hingegen Uğurcan Çakır (29) von Trabzonspor für 27,5 Millionen Euro plus Boni. Eine ähnliche Summe hätte angeblich auch die SGE bekommen können. Der Frankfurter Plan sei jedoch, Santos zu einem Top-Torhüter zu formen und für eine noch höhere Ablöse zu verkaufen. Das Blatt spekuliert über rund 60 Mio. Euro.
Ob Santos oder doch erneut Zetterer gegen Galatasaray zwischen den Pfosten steht, werde sich dann zeigen, meinte der Neuzugang. „Meine Karriere verlief nicht auf dem klassischen Weg, da waren ein paar Dellen drin. Deshalb bin ich umso dankbarer und wertschätzender dem gegenüber, dass ich nun bei einem Champions-League-Spiel dabei sein darf“, sagte Zetterer, der mit Blick auf die beeindruckende Kulisse der Gäste vor dem Heimspiel ergänzte: „Ich weiß nicht, ob die Galatasaray-Spieler Angst vor unserer Kurve haben, ich habe jedenfalls keine Angst vor einer anderen Kurve zu spielen, ich freue mich drauf.“
Spielervergleich
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
4,50 Mio. €
Marktwert
2,50 Mio. €
30.06.2029
Vertrag bis
30.06.2030
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Seine Spielart verglich Zetterer mit DFB-Torhüter Marc-André ter Stegen (33) vom FC Barcelona. „Was er mit dem Fuß macht und die Art und Weise, wie er im Tor steht, ist einfach extrem stark. Sein Stil kommt dem, was ich auf dem Platz zeigen möchte, schon relativ nah“, erklärte Zetterer mit Blick auf seine Stärken am Ball. „Es ist sehr modern in Leistungszentren, dass es schon früh feste Positionen für jeden Spieler gibt. Das war bei mir zum Glück noch nicht so. Ich durfte sehr lange draußen spielen und war bei Turnieren mal im Feld, mal im Tor.“