Musik-Wettbewerb

Spanien kündigt ESC-Boykott bei Teilnahme Israels an

15.09.2025 – 18:35 UhrLesedauer: 2 Min.

urn:newsml:dpa.com:20090101:250911-935-825276Vergrößern des Bildes

Der Eurovision Song Contest (ESC) könnte 2026 ohne einige Länder stattfinden. (Quelle: Jens Büttner/dpa)

Die spanische Regierung hat sich – im Falle einer Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC) – klar positioniert. Weitere Länder könnten folgen.

Nach Ländern wie Irland, Slowenien, Island und den Niederlanden will auch Spanien den Eurovision Song Contest (ESC) im Falle einer Teilnahme Israels boykottieren: „Wenn es uns nicht gelingt, Israel auszuschließen, sollte Spanien nicht teilnehmen“, sagte Kulturminister Ernest Urtasun am Montag im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wegen der Kritik am militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen hatte Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez bereits im Mai den Ausschluss Israels von dem Musikwettbewerb gefordert.

ESC-Direktor Martin Green hatte vergangene Woche Verständnis für die Bedenken mehrerer Länder angesichts der katastrophalen Lage im Gazastreifen geäußert. Die Konsultationen aller EBU-Mitgliedstaaten zu dem Thema dauerten aber noch an. Die Sender hätten bis Mitte Dezember Zeit, mitzuteilen, ob sie beim nächsten ESC im Mai in Wien dabei seien.

Mit jährlich rund 170 Millionen Zuschauern ist der ESC das größte im Fernsehen übertragene Musikereignis der Welt. Die diesjährige Ausgabe in Basel zog 166 Millionen Zuschauer in 37 Ländern an. Bereits die vergangenen beiden Wettbewerbe in Basel und im schwedischen Malmö waren von Kontroversen über Israels Kriegsführung im Gazastreifen überschattet worden.

Vor der Ausstrahlung des ESC-Finales im Mai hatte der spanische Sender RTVE eine Botschaft gezeigt, in der „Frieden und Gerechtigkeit für Palästina“ gefordert wurde. Der österreichische Sänger JJ gewann den Wettbewerb und sicherte Österreich damit das Recht, den ESC 2026 auszurichten.

Der ESC in Wien ist bereits die 70. Ausgabe des Musikwettbewerbs. An dem farbenfrohen Spektakel nehmen üblicherweise mehr als 35 Länder teil, Deutschland hat einen Stammplatz. Finanziert wird der Wettbewerb von den Mitgliedern der EBU.