Die hervorragende Laune beim Euro kann durchaus für Verwunderung sorgen. Dabei ist die Schwäche der anderen wesentlich.
In Japan sind in den letzten Monaten die Zinsen für lang laufende Staatsanleihen förmlich explodiert. In den USA tut die Notenbank vieles dafür, dass die 30jährigen US-Bonds die Marke von fünf
Prozent nicht nahhaltig überschreiten. Dem gegenüber steht ein Euro, der zum US-Dollar bei 1.17 Dollar notiert und sich daran macht, die Marke von
1.20 Dollar ins Visier zu nehmen. Zum japanischen Yen ist der Euro mit 173 Yen so teuer wie nur selten seit den 1990er-Jahren. Diese Stärke darf durchaus verwundern, wenn man die Krisen in Europa
bedenkt. In Deutschland ist die Regierung ein halbes Jahr nach der Bundestagswahl zerstritten zwischen Sozialpolitik und Steuerfragen. In Frankreich jagt eine Krise die nächste. Denn Präsident
Macron ist merklich angeschlagen und sein ex-Premier Bayrou war schneller mit der Vertrauensfrage bei der Hand als mancher befürchtet hatte.