Eine Luftaufnahme der Hamburger Traditionswerft Pella Sietas.

AUDIO: Zwangsversteigerung der Hamburger Werft Pella Sietas (1 Min)

Stand: 16.09.2025 05:14 Uhr

Das Grundstück der Hamburger Pella Sietas Werft kommt unter den Hammer. Die älteste deutsche Werft ist seit vier Jahren insolvent. Das Gelände in Neuenfelde an der Elbe steht seitdem leer.

Rostige Stahlplatten, leere Hallen, zusammengekrachte Gerüste und der gigantische blaue Portalkran – viel ist nicht geblieben nach fast 400 Jahren Werftgeschichte. Mitte November soll das 14 Hektar große Grundstück zwangsversteigert werden, wie Insolvenzverwalter Achim Ahrendt mitteilte.

Komplizierte Eigentumsverhältnisse

Zuvor wollten Investorinnen und Investoren zuschlagen, doch die Eigentumsverhältnisse sind kompliziert. Die Sietas Werft wurde nämlich vor elf Jahren von der Pella-Gruppe aus St. Petersburg mit Geld einer russischen Bank gekauft. Nach der Insolvenz wollte die Bank das Grundstück versilbern, doch EU-Sanktionen gegen die russische Bank wegen des Krieges in der Ukraine verbieten das.

Hamburgs Finanzbehörde an Kauf interessiert

Nun also die Versteigerung: Wer das Geld dann bekommt, ist unklar. Auch Hamburgs Finanzbehörde hat Interesse. Sie erklärt: „Wir prüfen die Möglichkeit, das Werftgelände zu erwerben.“ Denn Industriegrundstücke mit Wasseranbindung sind rar. Der Verkehrswert beträgt 26 Millionen Euro. Interesse haben auch Airbus und die Laeisz-Reedereigruppe. Das könnte den Preis hochtreiben.

Die Kräne der Sietas-Werft.

Die vier Kai-Kräne auf dem Gelände stehen nicht mehr unter Denkmalschutz. Und das erst wenige Tage nach ihrer Rettung.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 16.09.2025 | 06:00 Uhr