Das israelische Militär hat offenbar seine Bodenoffensive auf die Stadt Gaza begonnen. Medien wie die „Jerusalem Post“ und „Axios“ berichten von einer heftigen Angriffswelle. Palästinensischen Berichten zufolge sollen Panzer in die Stadt vorgedrungen sein.

Der Einsatz habe ein Ausmaß, „wie es im Norden Gazas möglicherweise seit zwei Jahren nicht mehr gesehen wurde“, berichtet die „Jerusalem Post“. Laut dem US-Nachrichtenportal „Axios“ nahmen die Luftangriffe auf Gaza-Stadt am Montagabend drastisch zu; kurz darauf seien israelische Panzer in die Stadt gerollt. „Israelische Offizielle“ sollen entsprechende palästinensische Berichte aus Gaza bestätigt haben. Augenzeuge Ahmed Ghasal zur Nachrichtenagentur AFP: „Es gibt schwere, unerbittliche Bombardierungen auf die Stadt Gaza und die Gefahr nimmt weiter zu.“ Häuser seien zerstört worden, Menschen verschüttet.

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Israel hatte den Bodeneinsatz wochenlang vorbereitet: Flugzeuge und Artillerie zerstörten mehr als 50 Hochhäuser, in denen laut der Armee Hamas-Terroristen Stellung bezogen hatten. Eine Million Zivilisten wurde immer wieder aufgefordert, die Stadt zu verlassen. Laut „Jerusalem Post“, die sich auf Armeeangaben bezieht, machten sich jedoch nur 300.000 auf den Weg; nach Schätzungen von Montag seien 700.000 Menschen geblieben. Israels Armee erwartet dem Bericht zufolge eine Fluchtwelle, sobald die Panzer sichtbar werden.

Am Montag setzten sich an der Grenze zum Gazastreifen Panzer und gepanzerte Fahrzeuge in Bewegung

Am Montag setzten sich an der Grenze zum Gazastreifen Panzer und gepanzerte Fahrzeuge in Bewegung

Foto: Anadolu via Getty Images

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Wenige Stunden vor Beginn der Offensive hatte US-Außenminister Marco Rubio sich mit Israels Ministerpräsident Netanjahu getroffen. Er übermittelte die „unerschütterliche Unterstützung“ der USA für Israel, aber auch Präsident Trumps Aufforderung, den Einsatz möglichst kurz zu halten. Die Entscheidung darüber liege jedoch allein bei Israel. „Axios“ zitiert eine israelische Quelle: „Rubio hat die Bodenoffensive nicht ausgebremst.“

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Der Einsatz ist umstritten, weil Israel zwar das Ziel hat, die Terrororganisation Hamas zu zerstören – jedoch sind noch 48 Geiseln in der Gewalt der Terroristen. Die Familien dieser Menschen sehen den Angriff auf Gaza-Stadt als Todesurteil für die 20 noch lebenden Geiseln.

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Sie protestierten am Montagabend laut „Times of Israel“ erneut vor dem Haus von Ministerpräsident Netanjahu und warnten in einer gemeinsamen Erklärung: „Diese Nacht in Gaza könnte die letzte Nacht im Leben der Geiseln sein und die letzte Nacht mit der Chance, sie zu finden und zurückzubringen.“

Unterdessen berichtete der TV-Sender KAN, Hamas-Terroristen hätten damit begonnen, die Geiseln aus ihren Terrortunneln an die Oberfläche zu bringen, um sie als Schutzschilde gegen das Anrücken der Panzer und Soldaten zu missbrauchen. US-Präsident Trump schrieb daraufhin wütend bei „Truth Social“: „Dies ist eine menschliche Gräueltat, wie sie nur wenige Menschen jemals zuvor gesehen haben. Lasst sofort alle Geiseln frei!“