Das Aus der Augsburger Esso-Tankstelle An der Blauen Kappe zum Ende des Monats stößt nicht nur bei den Betreibern der Tankstelle auf Bedauern. Für viele Stammkunden und Anwohner geht mit der Schließung ein Stück Augsburg verloren. Was künftig auf dem Areal passiert, ist offen. Es gibt Druck auf die Stadt Augsburg, sich mehr einzumischen.

„Für mich ist die Tankstelle eine Augsburger Institution“

Bei Anwohner Christoph Krenz hat die Esso-Tankstelle über die Jahrzehnte einen regelrechten Kultstatus erreicht. Das kommende Aus erscheint für ihn nur schwer vorstellbar: „Als ich von der Schließung erfahren habe, konnte ich es zuerst nicht richtig glauben. Für mich ist die Tankstelle eine Augsburger Institution, die eigentlich gar nicht mehr wegzudenken ist.“ Anfangs dachte der 40-Jährige, dass nur die Betreiber wechseln würden. Dass komplett Schluss sei, bedauert er: „Irgendwie geht jetzt auch ein Ort verloren, an dem sich alle möglichen Menschen treffen und zusammenkommen. Schon als Teenager bin ich hier spätabends hergekommen und habe mir noch Getränke oder eine Leberkäsesemmel geholt.“ Besonders die langen Öffnungszeiten, auch nach 22 Uhr, waren für Krenz wichtig.

Für Christoph Krenz geht mit der Schließung eine Tradition verloren.

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Foto: Annette Zoepf

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Für Christoph Krenz geht mit der Schließung eine Tradition verloren.
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Auch für einige Eishockey-Fans dürfte Schließung zum Ärgernis werden

Bis vor ein paar Jahren hat Zeiejiri Bardhul neben der Tankstelle gelebt und die Kundschaft regelmäßig ein- und ausgehen sehen. Seiner Ansicht nach dürfte das Tankstellen-Aus besonders für viele Eishockey-Fans ärgerlich sein: „Durch die Nähe zum Curt-Frenzel-Stadion kommen die ganzen Fans hierher, um sich vor den Spielen mit Getränken einzudecken. Ich war früher selber jede Woche im Stadion. Die Schließung ist schlecht.“

 Zeiejiri Bardhul hat viele Jahre neben der Esso-Tankstelle gelebt.

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Zeiejiri Bardhul hat viele Jahre neben der Esso-Tankstelle gelebt.
Foto: Annette Zoepf

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Zeiejiri Bardhul hat viele Jahre neben der Esso-Tankstelle gelebt.
Foto: Annette Zoepf

Ewald Spenninger ist Panther-Fan und kommt immer mal wieder an der Tankstelle vorbei: „Früher war ich öfter hier, weil mein Sohn Eishockey im Curt-Frenzel-Stadion gespielt hat und ich dann zugesehen habe. Damals habe ich mir nach seinen Spielen öfter noch eine Halbe mitgenommen. Mal mit Freunden und manchmal auch alleine.“ Dass diese Möglichkeit für die Eishockey-Fans von nun an wegfällt, bedauert er. Es sind an diesem Tag aber auch Menschen unterwegs, denen das Aus der Tankstelle bei Weitem nicht so nahe geht. „Ich gehe künftig einfach zu einer anderen Tankstelle“, sagt ein Mann.

Ewald Spenninger hat sich an der Tankstelle nach Eishockey Spielen öfter mal ein Bier gekauft.

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Ewald Spenninger hat sich an der Tankstelle nach Eishockey Spielen öfter mal ein Bier gekauft.
Foto: Annette Zoepf

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Ewald Spenninger hat sich an der Tankstelle nach Eishockey Spielen öfter mal ein Bier gekauft.
Foto: Annette Zoepf

Neben einer Tankmöglichkeit, fällt auch ein wichtiger Standort für Carsharing weg

Jürgen Weckmüller arbeitet beim Katholischen Verband für soziale Dienste (SKM Augsburg) und nutzt regelmäßig das Carsharing-Angebot der Stadtwerke Augsburg vor der Tankstelle: „Ich bin hier seit 2018 Kunde und komme regelmäßig beruflich hierher. Die Leute tanken hier natürlich auch. Deswegen ist es ganz schlecht für uns, wenn die Tankstelle weg ist.“ Ab Oktober muss sich der 54-Jährige dann in der Carsharing-App nach alternativen Standorten umsehen. Für ihn bedeutet das in Zukunft vor allem einen erhöhten Zeitaufwand, weil erst wieder am Plärrer eine Möglichkeit besteht, ein Auto zu leihen.

Jürgen Weckmüller nutzt öfter das Carsharing Angebot an der Tankstelle.

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Jürgen Weckmüller nutzt öfter das Carsharing Angebot an der Tankstelle.
Foto: Annette Zoepf

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Jürgen Weckmüller nutzt öfter das Carsharing Angebot an der Tankstelle.
Foto: Annette Zoepf

„Dadurch, dass ich direkt neben der Tankstelle arbeite, war die Esso-Tankstelle immer ein Ort, an dem ich mir Essen holen konnte oder meine Handykarte aufgeladen habe“, sagt Franziska Fambach, die seit zwei Jahren bei der Wärmestube der SKM arbeitet. „Die Tankstelle kennt man aber auch, wenn man nicht daneben arbeitet. Sie ist ein Ort, wo sich immer viele Menschen getroffen haben.“ Aber auch die Frage nach dem Warum hinsichtlich der Schließung beschäftigt die 34-Jährige: „Ich verstehe es nicht ganz, weil an der Tankstelle immer relativ viel los ist. Gerade deshalb finde ich es so schade.“ Bei der Wärmestube werden Menschen aus der Süchtigenszene betreut. Auch sie hielten und halten sich oft an der Tankstelle auf.

Franziska Fambach kommt in ihrer Mittagspause öfter hierher.

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Franziska Fambach kommt in ihrer Mittagspause öfter hierher.
Foto: Annette Zoepf

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Franziska Fambach kommt in ihrer Mittagspause öfter hierher.
Foto: Annette Zoepf

  • Katharina Rack

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