In Polen sind nach Angaben von Ministerpräsident Donald Tusk zwei Belarussen festgenommen worden, nachdem eine Drohne Regierungsgebäude in der Hauptstadt Warschau überflogen hatte. Der Staatsschutz SOP habe eine Drohne „neutralisiert“, die Regierungsgebäude überflogen habe, unter anderem eine der Residenzen des Präsidenten, erklärte Tusk am Montag im Onlinedienst X. „Zwei belarussische Staatsbürger wurden festgenommen“, fügte Tusk hinzu.

Ein Sprecher des SOP sagte dem Fernsehsender TV24, dass zwei Betreiber der Drohne am Montag gegen 19.00 Uhr festgenommen worden seien. Deren belarussische Staatsangehörigkeit bestätigte er nicht.

Polen und seine Nato-Verbündeten sind in erhöhter Alarmbereitschaft, seitdem in der Nacht zum Mittwoch mindestens 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren. Mehrere davon wurden abgeschossen. Polen und seine Verbündeten verurteilten den Vorfall als gezielte Provokation gegen das gesamte westliche Militärbündnis.

Nach dem massiven Eindringen russischer Drohnen auf Nato-Gebiet fordert der neue polnische Präsident Karol Nawrocki die Nato zu verstärkten Anstrengungen zur Abschreckung auf. „Wir müssen alles tun, um für einen Krieg bereit zu sein. Denn nur das gibt uns Frieden“, sagte er der „Bild“ in Warschau. Er gehe davon aus, dass es „solche Angriffe auf Nato-Territorium“ nicht mehr geben werde. „Die Nato wird noch besser vorbereitet sein.“ Nawrocki bekräftigte, er habe keinen Zweifel, „dass es ein direkt aus Moskau gesteuerter Angriff war. Es ist eine Art Angriff, der zeigt, wozu (Kremlchef) Wladimir Putin fähig ist.“

Nawrocki sagte, er befürworte die Forderung von US-Präsident Donald Trump an die Nato-Mitglieder, alle Öl-Importe aus Russland einzustellen. „Alle Länder, die Frieden und Freiheit wollen, sollten die Subventionierung der Russischen Föderation aufgeben“, unterstrich Nawrocki. Geschäfte mit Russland würden Moskau nur ermuntern: „Und dann kann das passieren, was in der Ukraine passiert ist.“ Gemeint mit Trumps Forderung sind unter anderem Ungarn und die Slowakei, aber auch Frankreich, das russisches Öl aus Indien importiert.

Nur Sanktionen und Trump könnten Druck auf Putin ausüben, sodass der Krieg beendet und die territoriale Integrität der Ukraine bewahrt werde, betonte Nawrocki. Trump sei der einzige Anführer der freien Welt, der solche Verhandlungen führen könne. Europa sollte „ihn in diesen Anstrengungen unterstützen“.