Mit der Grundsteinlegung an der Düsseldorfer Straße/Gießingstraße in Duisburg-Wanheimerort hat der Bau der neuen Gesamtschule Mitte-Süd jetzt auch offiziell begonnen. Auf einer Grundstücksfläche von rund 24.500 Quadratmetern entsteht nach Angaben der Stadt ein moderner Schulcampus, der Platz für etwa 1300 Schülerinnen und Schüler bietet. Die Gesamtinvestitionskosten für den Neubau beziffern sich den Angaben zufolge auf etwa 117 Millionen Euro.

Dabei soll die Immobilie nicht nur dem reinen Schulbetrieb vorbehalten sein: „Die Gesamtschule Mitte-Süd wird ein moderner Ort, an dem junge Menschen ihre Stärken entwickeln können. Hier entsteht ein Gebäude, das Lernen, Begegnung und Gemeinschaft verbindet. Dass wir die Schule als Treffpunkt für Vereine, Kultur und Sport öffnen, kommt dem ganzen Stadtteil zugute“, so Oberbürgermeister Sören Link.

Damit die neue Gesamtschule schon vor der Fertigstellung des Neubaus starten kann, wurde der Unterricht nach den Sommerferien am vollständig sanierten Standort Gneisenaustraße 251 (ehemalige Gemeinschaftshauptschule) in Neudorf-Süd aufgenommen. Seit diesem Schuljahr werden an dem vorübergehenden Standort die 5. Klassen vierzügig unterrichtet.

So würde ein „reibungsloser Start“ ermöglicht, so die Stadt, während der neue Campus in Wanheimerort entsteht. Nach der Fertigstellung des Neubaus soll das Gebäude an der Gneisenaustraße als Dependance einer Realschule weitergenutzt werden.

Drei viergeschossige Lernhäuser sollen das Herzstück des zukünftigen Campus bilden. Ergänzt werden sie durch ein dreigeschossiges Quartiersgebäude, das Aula, Mensa und Sportflächen beherbergt. Diese Bereiche stünden dann künftig auch für außerschulische Nutzungen offen und machten die Schule zu einem „lebendigen Treffpunkt“ im Stadtteil, heißt es weiter.

Farbige Keramikelemente an den Fassaden setzten nicht nur architektonische Akzente, sondern erinnerten zugleich an die Geschichte des Standorts, auf dem einst die Didier-Werke Spezialkeramik produzierten. Ein Erschließungsriegel entlang der Gießingstraße schütze die Gebäude zusätzlich vor Lärmbelastung durch die nahe Bahntrasse.

Auch die Außenflächen des Campus sollen verschiedene Nutzungsmöglichkeiten bieten: Neben modernen Sportanlagen entstehen ein „grünes Klassenzimmer“ und Gartenbereiche, die von den Schülerinnen und Schülern aktiv gestaltet werden könnten. Zahlreiche neue Bäume sorgten für ein grünes, offenes Lernumfeld. Sämtliche Gebäude seien barrierefrei erschlossen und ermöglichten so allen einen uneingeschränkten Zugang, heißt es seitens der Stadt weiter.

Alle Gebäude würden nach den gängigen Nachhaltigkeitsstandards (EH40) errichtet, wobei von Beginn an Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit im Mittelpunkt der Planung gestanden hätten. So wurden im Zuge der vorbereitenden Grundstücksarbeiten die Schulhofflächen als versickerungsfähige Flächen angelegt. Alle Gebäude erhalten begrünte Dächer, auf der Sporthalle wird eine Photovoltaikanlage installiert, deren Strom vorrangig vor Ort genutzt wird.

Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Geothermieanlage, die im Sommer zugleich für eine natürliche passive Kühlung sorgt. „Unser Ziel ist es, Infrastruktur zu schaffen, die den Bedürfnissen von heute gerecht wird, ohne die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu belasten. Durch die Kombination von Photovoltaik, Geothermie und begrünten Dächern wird der neue Campus ein lebendiges Beispiel dafür, wie Klimaschutz und moderne Stadtentwicklung Hand in Hand gehen“, erklärte Thomas Patermann, Sprecher des Vorstands der Wirtschaftsbetriebe und gleichzeitig Geschäftsführer der Schulbaugesellschaft.