Auf der Ostseite des Richard-Wagner-Hains am Elsterbecken werden ab diesem Mittwoch, dem 17. September, die Stützmauern und Treppen denkmalgerecht saniert. Für rund 1,18 Mio. Euro soll die kulturhistorisch wertvolle, aber teilweise stark verschlissene Parkanlage weiter aufgewertet werden, teilt das Amt für Stadtgrün und Gewässer mit.
Gefördert wird dieser Schritt mit rund 790.000 Euro durch das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ im Fördergebiet „ZSP zwischen Auwald und Promenadengrün“. Der städtische Anteil beträgt 390.000 Euro. Schäden an den Stützmauern und Treppen sowie fehlende Handläufe und Absturzsicherungen machen die Arbeiten notwendig. Daher werden am ehemaligen Denkmalplatz unmittelbar südlich der Zeppelinbrücke acht Mauerabschnitte und vier Treppen saniert.
Maßnahmen voraussichtlich bis zum nächsten Frühjahr
Um die historische Substanz zu erhalten, werden alle Natursteinstufen, Mauersteine und Abdeckplatten bewahrt bzw. wieder eingebaut. Notwendige Neubauten werden in Beton ausgeführt. Bereits 2024 war eine vielfältig nutzbare Plattenfläche hergestellt worden, auf welcher mittlerweile regelmäßig jongliert und getanzt wird.
Die Baustellenzufahrt erfolgt über den Radweg entlang des Elsterbeckens. Aufgrund der Breite des Weges können ihn Fußgänger, Radfahrer und gleichzeitig auch der Baustellenverkehr nutzen. Fußgänger und Radfahrer können parallel auch den Parkweg unmittelbar westlich des Universitätsgeländes nutzen. Entsprechende Umleitungen werden vor Ort ausgewiesen.
Für temporäre Einschränkungen aufgrund der Baumaßnahmen, die voraussichtlich bis Ende April 2026 andauern werden, bittet das Amt für Stadtgrün und Gewässer um Verständnis.
Ein Zeugnis der Gartenarchitektur
Der gut besuchte und intensiv genutzte Richard-Wagner-Hain ist ein bedeutendes Zeugnis der Gartenarchitektur aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Er stellt eine in Deutschland einmalige Anlage dar, deren historische Originalsubstanz bis heute sehr gut erhalten ist. Der Standort ist geprägt vom Elsterbecken, dessen Uferbereiche die Gartenanlage zwischen Elsterwehr und Zeppelinbrücke begleiten.
Bereits 1990 wurde der Richard-Wagner-Hain als Gartendenkmal unter Denkmalschutz gestellt, mit dem Ziel, die in der Weimarer Republik konzipierte, jedoch im Nationalsozialismus entworfene und gebaute Gartenanlage als Zeitzeugnis zu erhalten und zu konservieren.
Im westlichen Teil des Richard-Wagner-Hains sind die Pergola und die Terrassenmauern bereits denkmalgerecht saniert worden. Im Jahr 2022 folgten die große Freitreppe und die Bastionen sowie die Sanierung der fünf Wasserbecken, die aktuell noch andauert.