Die fünfte Ausschreibung der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) für Postdoc-Stipendien hat insgesamt 17.058 eingereichte Vorschläge erzielt. Damit ist die höchste Zahl an Anträgen eingegangen, die jemals für eine Fördermaßnahme in der 40-jährigen Geschichte des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation erreicht wurde, erläutert die EU-Kommission in einer Mitteilung zum Ausschreibungsende am 10. September. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 wurden 10.360 Vorschläge eingereicht. Dies entspricht einem Anstieg um fast 65 Prozent.
Die EU-Kommission hat angekündigt, voraussichtlich 1.650 Projekte mit einem vorläufigen Budget von 404,3 Millionen Euro zu finanzieren. Dies entspricht einer Erfolgsrate von unter zehn Prozent. Die meisten Anträge kommen nach MSCA-Angaben aus dem Vereinigten Königreich (21 Prozent), Spanien (11,5 Prozent), Italien (9,5 Prozent), Frankreich (8,6 Prozent) und Deutschland mit 7,8 Prozent.
Bei 1.238 Anträgen handelt es sich demzufolge um sogenannte Global Fellowships mit Stipendien für Forschungsprojekte in 48 Ländern, die nicht mit Horizon Europe assoziiert sind. In internationalen Medien wird der große Erfolg der Ausschreibung auf globale Werbemaßnahmen im Rahmen des Förderprogramms „Choose Europe for Science“ als antreibender Faktor zurückgeführt.
Die MSCA-Stipendien „fördern das kreative und innovative Potential von promovierten Forscherinnen und Forschern, die in Europa und anderswo auf der Welt durch Weiterbildung, internationale, interdisziplinäre und intersektorale Mobilität neue Fähigkeiten erwerben möchten“, schreibt die EU-Kommission. Vorausgesetzt wird unter anderem eine abgeschlossene Promotion, maximal acht Jahre Forschungserfahrung und eine vorhandene Gastorganisation (Hochschule, Forschungseinrichtung oder Unternehmen).
Neue MSCA-Ausschreibung für Forschungsprojekte mit Postdocs
Im Rahmen der MSCA-Pilotaktion „Choose Europe for Science“ stehen abermals kürzlich promovierte Forschende im Fokus: „Die Pilotaktion unterstützt Projekte, in denen akademische und nicht-akademische Organisationen Postdocs anwerben, um ihnen über die Projektlaufzeit hinaus eine längerfristige Beschäftigung anzubieten“, heißt es auf der MSCA-Webseite. Eine einzelne juristische Person aus einem EU-Mitgliedstaat oder assoziierten Land könne den Antrag im Umfang von maximal 3,5 Millionen Euro stellen und sei dann für die Rekrutierung der Forschenden verantwortlich.
Die Projekte sollten mindestens drei Forschende für bis zu fünf Jahre rekrutieren, wobei die ersten zwei bis drei Jahre von der MSCA finanziert werden und danach die Gastinstitution übernehmen soll. In der MSCA-Förderung ist demzufolge ein monatliches Mindestbruttogehalt für die akquirierten Forschenden von 6.700 Euro vorgesehen sowie ein Langzeiturlaubsgeld.
Interessierte können laut MSCA jeder Nationalität angehören, müssen promoviert sein und sollten nicht bereits fest bei der aufnehmenden Einrichtung angestellt sein. Bewerbungen für MSCA Choose Europe for Science können ab dem 1. Oktober 2025 eingereicht werden, informiert die Programm-Webseite. Interessierte sollten den vollständigen Antrag inklusive aller Anhänge bis zum 3. Dezember 2025 eingereicht haben.