Das Sportgericht hat schnell und knallhart gehandelt.
Nach den Ausschreitungen beim 0:0 zwischen dem Halleschen FC und Chemie Leipzig vom vergangenen Freitag wurden die ersten Strafen ausgesprochen. Grund ist natürlich auch die englische Woche, in der beide Vereine im Einsatz sind. Chemie spielt am heutigen Dienstag gegen Rot-Weiß Erfurt, der HFC am Mittwoch in Chemnitz.
Sportgericht sperrt Spieler von Chemie und Halle
Gegen Erfurt wird den Leipzigern am Abend Valon Aliji (20) fehlen. Der Nordmazedonier wurde mit einer Vorstrafe belegt, die sich offenbar aus den Videoaufnahmen nach dem Spiel begründen. Da ist zu sehen, wie er gemeinsam mit Philipp Wendt (28) seinem Mitspieler Julian Weigel (24) vor einem heranstürmenden Chaoten schützt, indem er ihn mit dem rechten Fuß ausknockt. Als der Angreifer am Boden liegt, verpasst er ihm noch einen Schlag mit der rechten Faust. Bei der BSG Chemie geht man davon aus, dass der Vorfall in Notwehr passierte. Das Sportgericht sah das in diesem Fall anders. Über die Länge der Sperre wird noch entschieden werden.
Chemie-Spieler Philipp Wendt musste sich gegen angreifende HFC-Chaoten wehren
Foto: IMAGO/Lobeca
Anders dagegen der Sachverhalt bei Philipp Wendt (28), der sich ebenfalls gegen einen Chaoten wehrte – und das, nach Beurteilung durch das Sportgericht, offenbar in Notwehr. Wendt darf am Abend gegen Erfurt ran.
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Der Viertligist verurteilte die Sperre gegen Aliji scharf. Auf seiner Homepage schreibt der Klub: „Diese Entscheidung verurteilen wir aufs Schärfste. Wir sehen es als hochgradig problematisch an, dass durch den Verband eine Strafe ausgesprochen wird, ohne dass sowohl gegenüber dem Verein als auch gegenüber dem betroffenen Spieler beschrieben wird, worin genau das mögliche Fehlverhalten bestehen soll. Diese Form und Durchsetzung einer Vorverurteilung ist gerade in diesem speziellen Fall, der zwingend juristisch geprüft und entschieden werden muss, völlig unangemessen.“
Und weiter heißt es: „Dass überhaupt Verfahren gegen unsere Spieler eingeleitet werden, ist für uns weder nachvollziehbar noch hinnehmbar. Zur Erinnerung: Es waren Anhänger des Halleschen FC, die in großer Anzahl und teils vermummt das Spielfeld gestürmt haben. Während die meisten von ihnen auf eine Auseinandersetzung mit den Chemie-Fans im Gästeblock aus waren, suchten einige HFC-Anhänger aktiv und unter Drohgebärden die Konfrontation mit unseren Spielern.“
Beim Halleschen FC bekam Fabrice Hartmann, der sich nach Abpfiff eine Unsportlichkeit gegen Tim Bunge leistete, eine Sperre von zwei Spielen plus eine Geldstrafe von 750 Euro aufgebrummt. Die Gelb-Rote Karte gegen Niclas Stierlin, die er (weil noch nicht vorverwarnt) fälschlicherweise in der Nachspielzeit sah, wurde dagegen annulliert.
HFC-Trainer Robert Schröder: „Dass Niclas nicht gesperrt wird, ist nur fair und richtig. Und ansonsten haben wir direkt am Samstag schon wieder versucht, den Blick aufs Sportliche zu richten. Das ist auch unsere Aufgabe, und ich will meine Energie auch nur in die Dinge investieren, die ich beeinflussen kann.“
Falscher Platzverweis von Schiedsrichter Benjamin Strebinger gegen Niclas Stierlin
Foto: PICTURE POINT
Ein Wiederholungsspiel soll nach BILD-Informationen übrigens nicht zur Debatte stehen, weil dieser Fehler kurz vor Schluss nicht spielentscheidend gewesen sein soll.
„Ist eine Beleidigung“: Diskussion über Götze-Geschenk für Fußball-Influencer
Quelle: Instagram @naderjindaoui16.09.2025