Rietberg (NRW) – Ein traditionsreicher Hersteller steht erneut vor dem Aus: Die rund 150 Beschäftigten der Möbelfabrik Röhr-Bush im Kreis Gütersloh bangen um ihre Jobs und die Zukunft der 1953 gegründeten Firma.

Anfang Juli hatte das Unternehmen den zweiten Insolvenzantrag binnen neun Jahren gestellt. Darüber berichtete „Die Glocke“ zuerst. Mit Beschluss vom 28. August 2025 hat das Amtsgericht Bielefeld das Insolvenzverfahren eröffnet. Der Eintrag ins Handelsregister erfolgte am vergangenen Donnerstag.

Die Möbelproduktion in Deutschland kämpft mit sinkender Nachfrage und hohen Energiekosten

Die Möbelproduktion in Deutschland kämpft mit sinkender Nachfrage und hohen Energiekosten (Symbolfoto)

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Betrieb soll trotz Insolvenz weitergehen

48.000 Zimmereinrichtungen und 40.000 Büromöbel produziert die Firma nach eigenen Angaben jährlich. In einer Pressemeldung (liegt BILD vor) äußerte Geschäftsführer Steffen Liebich große Zuversicht, dass der Betrieb fortgeführt werden könne: „Die Geschäftsführung strebt den Abschluss der Restrukturierung mittels Insolvenzplan bis Ende dieses Jahres an“, schreibt er und betont, dass „alle Lieferverpflichtungen gegenüber unseren Handelspartnern vollumfänglich erfüllt wurden und werden.“ Dazu passt: Auf seiner Homepage sucht das Unternehmen aus NRW aktuell Mitarbeiter wie Tischler und Maschinenführer.

Mehr zum ThemaSchließung konnte 2016 verhindert werden

Bei der ersten Insolvenz 2016 hatte die Firma, die u.a. Möbel für Büros, Kinder- und Jugendzimmer sowie Wohnmöbel herstellt, eine drohende Schließung erfolgreich abwenden können. Nach nur vier Monaten wurde das Insolvenzverfahren damals aufgehoben. Medienberichten zufolge blieben bei der Sanierung 2016 rund 70 Arbeitsplätze auf der Strecke.

Ins Handelsregister des Amtsgerichts Gütersloh erfolgte vergangene Woche der Eintrag der Insolvenz

Vergangene Woche erfolgte der Eintrag der Insolvenz ins Handelsregister des Amtsgerichts Gütersloh

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So kam es erneut zur Insolvenz der Firma

Als Hauptursachen für die erneute Schieflage nennt das Unternehmen anhaltend hohe Produktionskosten, steigende Energiepreise, Probleme in den Lieferketten und eine schwächere Nachfrage auf dem Markt. Angaben zu einem möglichen Stellenabbau machte die Geschäftsführung nicht.