Ein Finder brachte ihn ins Tierheim Düsseldorf, wo sich die Pfleger um das Tier kümmerten, das zudem unter einer schweren Ohrentzündung litt und Verletzungen am Maul vom Entfernen des Panzertapes davontragen musste. Nun hat die Geschichte für den Rüden allerdings ein Happy End: „Haribo“ darf zu einem Ehepaar in den Westerwald ziehen. Zuerst hatte der „WDR“ darüber berichtet.
„Ja, das freut uns sehr“, bestätigte Tierheim-Leiterin Melanie Gordon die Vermittlung auf Anfrage unserer Redaktion. Zwei Wochen lang habe „Haribo“ bei dem Ehepaar zunächst zur Probe gewohnt. „Das bieten wir immer an, um zu schauen, ob zwischen Mensch und Hund alles passt und nicht nur bei der kurzen Begegnung im Tierheim“, sagte Gordon. Vergangene Woche wurden die Papiere mit den neuen Besitzern dann offiziell unterzeichnet.
Neben dem Paar aus dem Westerwald hatten sich Hunderte Menschen beim Tierheim gemeldet, die „Haribo“ ein neues Zuhause geben wollten. Pfleger Felix Linke hatte die Auswahl mit Sorgfalt übernommen. Denn „Haribo“ war in seinem kurzen, zweijährigen Leben noch nicht viel Erziehung zuteilgeworden. Entsprechend hört er noch nicht auf Kommandos und bedarf viel Zuwendung, soll etwa auch in die Hundeschule gehen.
Von der Anteilnahme an „Haribos“ Schicksal war das Tierheim „schlichtweg überwältigt“, sagt Leiterin Gordon. Viele Geldspenden waren eingegangen, die unter anderem die Kosten für die tägliche, tierärztliche Behandlung des Hundes decken konnten. „Aber auch Sachspenden haben wir bekommen, die der Hund natürlich auch erhalten hat.“ Nun hofft das Tierheim, dass das Interesse nicht abebbt. An die 120 weitere Hunde warten dort aktuell auf Vermittlung.
Gegen den unbekannten, ehemaligen Besitzer hatte das Tierheim zudem Anzeige erstattet. Die Polizei nahm daraufhin Ermittlungen wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz auf. Mehrere Hinweise, darunter auch Video-Aufnahmen, seien bei der Polizei eingegangen. Zwar konnte der Täter noch nicht ausgemacht werden, die Ermittlungen dauern aber an. „Wir haben einige Hinweise und Spuren, denen noch nachgegangen wird“, sagte ein Sprecher.