Stand: 16.09.2025 21:18 Uhr

Der SC Verl hat in der 3. Liga im eigenen Stadion gegen Alemannia Aachen gewonnen. Der Siegtreffer fiel kurz vor Spielende.

Viel Kampf, viel Leidenschaft und das glücklichere Ende: Das Team des SC Verl erarbeitete sich in letzter Minute einen glücklichen 2:1 (0:0)-Erfolg gegen Alemannia Aachen. Der Lucky Punch für die Ostwestfalen im Stadion an der Poststraße in Verl gelang dem kurz zuvor eingewechselten Julian Stark in letzter Minute (89.).

Damit setzen sich die Mannschaft von Trainer Tobias Strobl (9 Punkte) mit dem zweiten Sieg in Folge im oberen Mittelfeld der 3. Liga fest. „Man konnte sehen, wir wollten es unbedingt. Das macht mich richtig zufrieden und glücklich“, sagte Strobl.

Gute Phasen, keine Belohnung

Für die Aachener bedeutet diese unglückliche Niederlage einen herben Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Das Team von Aachen-Coach Benedetto Muzzicato muss sich mit nur vier Punkten nach sechs Partien in die unteren Tabellenregionen zurechtfinden.

„Wir sind in einer sehr schwierigen Phase, weil wir gute Leistungen zeigen und uns nicht belohnen. Das ist am Ende nach vier Niederlagen an sechs Spieltagen zu wenig von uns allen“, sagte Aachen-Coach Muzzicato.

Rutschiger Rasen

Die Verler gingen ambitioniert und sehr leidenschaftlich in diese Partie. Das Team von Verl-Trainer Strobl ließ den Aachenern kaum Zeit zum Atmen, setzte den Gegner dauerhaft unter Druck.

Die Ostwestfalen versuchten sich nach ihren häufigen Ballgewinnen spielerisch durchzusetzen, aber der rutschige Rasen – es regnete im ersten Durchgang zeitweise in Strömen – ließ ein gelungenes Kombinationsspiel kaum einmal zu. Nach 16 Minuten hatten die Gastgeber dann allerdings die große Chance, die Führung zu erzielen.

Steczyk mit der Führungschance

Joshua Eze schickte Dominik Steczyk mit einem sehenswerten Steckpass ab der Mittellinie auf die Reise. Der Angreifer spielte Alemannia-Torhüter Jan Olschowsky geschickt aus, seinen etwas zu langsamen Schuss aus zehn Metern konnte Aachen-Kapitän Sasa Strujic aber noch mit letzter Kraft an den Pfosten lenken.

Die Aachener, die immer besser ins Spiel fanden, taten sich dagegen schwer, sich Torchancen zu erarbeiten. Über ein paar gute, aber am Ende wirkungslose Ansätze kamen sie in der ersten Hälfte nicht hinaus.

Überraschende Führung

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte hatte Aachens Lars Gindorf eine Kopfballchance, aber SCV-Torhüter Philipp Schulze war zur Stelle und parierte. Das Spiel blieb intensiv, aber wenig hochklassig. Viele, zu schnelle Ballverluste prägten das Bild. Sehenswerte Kombinationen zeigten die Protagonisten kaum einmal.

Und plötzlich hatten die bis dahin sehr zurückhaltend agierenden Gastgeber die nächste große Chance zur Führung. Aachens Felix Meyer traf im Sechzehner den Knöchel von Timur Gayret, Schiedsrichter Leonidas  Exuzidis zögerte nicht und zeigte auf den Elmeterpunkt. Verl-Angreifer Berkan Taz verwandelte zum 1:0 (60.).

Aachen mit dem Ausgleich, Verl mit dem Lucky Punch

Das Muzzicato-Team ließ sich davon aber nicht verunsichern und schlug nur zehn Minuten später zurück. Der eingewechselte Kwasi Wriedt setzt sich nahe der Grundlinie gegen Dennis Waidner durch und passte zum unbewachten Lars Gindorf, der aus fünf Metern keine Mühe hatte, zum verdienten 1:1-Ausgleich zu vollenden.

Danach versuchten beide Teams noch die entscheidende Aktion zum Sieg zu erzwingen – und die Gastgeber schafften es tatsächlich, den zweiten Treffer zu erzielen. Stark schoss dem Ball nach einem unübersichtlichen Gestocher im Strafraum zum viel umjubelten 2:1-Endstand aus kurzer Distanz ein.

Westdeutscher Rundfunk