Die Shortlist für den Deutschen Buchpreis steht fest. Die anspruchsvollen Werke nähern sich einem Entsetzen, das sprachlich kaum zu fassen ist.

16. September 2025
DIE ZEIT Nr. 40/2025

11
Kommentare

Zusammenfassen

Schließen
Artikelzusammenfassung

Die Shortlist des Deutschen Buchpreises präsentiert mit Dorothee Elmigers Die Holländerinnen und Thomas Melles Haus zur Sonne zwei herausragende Romane des Herbstes. Elmiger entführt die Leser in einen literarisch anspruchsvollen Dschungel, der das Grauen der Wildnis eindringlich nachzeichnet. Melles Werk hingegen führt uns in ein Sanatorium, das nicht heilt, sondern auf den Tod vorbereitet. Die Vielfalt der nominierten Romane spiegelt düstere, aber anspruchsvolle Themen wider, die literarisch kaum zu fassen sind. Die Entscheidung über den Buchpreis wird am Vorabend der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben, und die Erwartungen sind hoch.

Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Vereinzelt kann es dabei zu Fehlern kommen.

Gefällt mir

Gefällt mir

Gefällt mir nicht

Gefällt mir nicht

Send

Deutscher Buchpreis: Dorothee Elmiger steht mit ihrem Buch "Die Holländerinnen" auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.

Dorothee Elmiger steht mit ihrem Buch „Die Holländerinnen“ auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.
© Georg Gatsas/​Hanser

Dass mit Dorothee Elmigers Die Holländerinnen und Thomas Melles Haus zur Sonne zwei zu Recht gefeierte Romane des Herbstes auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stehen, ist begrüßenswert. Elmiger erzählt in ihrem literatur- und ideengeschichtlich voraussetzungsreichen Roman von einem Theaterteam, das sich in den mittelamerikanischen Dschungel aufmacht, um auf den Spuren von zwei verschwundenen niederländischen Mädchen das Grauen nachzuempfinden, das sich in der rohen Wildnis, im „Herz der Finsternis“ (Joseph Conrad), entfaltet haben muss. Die theoriefeste Erzählerin weiß, dass die Aufklärung die Aufgabe hatte, den Menschen die Furcht zu nehmen. Ihr Bericht von der Reise umkreist mit atemloser Dringlichkeit das Verdrängte, einen Horror des Ausgeliefertseins, der sich der Sprache letztlich entzieht. Man könne „ihn nur umkreisen wie ein schwarzes Loch, einen reißenden Strudel“.