Teil zwei der englischen Woche führte den Fußball-Drittligisten SSV Jahn nach Wiesbaden. An den Ort, an dem die Regensburger im Mai 2024 den Aufstieg gefeiert hatten. Nach einer unglaublichen Willensleistung. Der Wille war auch beim Wiedersehen am sechsten Spieltag in der 3. Liga da. Der Erfolg bleibt in der Fremde aber weiter aus. Der Auswärtsfluch hält an.
Bei den Hessen stand am Ende der nächste Rückschlag. Das verdiente 0:2 (0:0) markierte die dritte Liga-Pleite in Serie. Tarik Gözüsirin (70.) und Moritz Flotho (84.) erzielten die Treffer am Dienstagabend. In der Offensive war das wieder viel zu mau von den Oberpfälzern. Es fehlte erneut die Durchschlagskraft.
Nach dem 1:3 gegen Rot-Weiss Essen veränderte Jahn-Cheftrainer Michael Wimmer seine Startelf auf zwei Positionen. Leo Mätzler (für Andreas Geipl) und Nicolas Oliveira (für Sebastian Stolze) rückten in die Anfangsformation.
Saller meldet sich im Kader des SSV Jahn zurück
Saller wieder dabei im KaderUnd auf der Bank nahm endlich mal wieder ein beliebter Routinier Platz. Benedikt Saller meldete sich zurück. Der 32-Jährige hatte den Praxistest am Wochenende in der U21 bestanden. Am 30. August 2024 hatte er zuletzt ein Profispiel für den Jahn bestritten. Eine Schambeinentzündung sorgte für eine lange Zwangspause.
Der Druck war groß für die Oberpfälzer, Zählbares mitzunehmen. Die Ausbeute nach dem ersten Fünferpack war historisch schwach aus Regensburger Sicht. Nie startete der SSV Jahn schlechter in eine Drittliga-Saison.
Höhepunkte waren rar gesät in der ersten Halbzeit. Die Gastgeber hatten leichtes Oberwasser, es fehlte aber die Durchschlagskraft. Dasselbe beim Jahn. Die Regensburger suchten vorne immer wieder Florian Dietz, dessen Versuche wurden aber immer wieder geblockt.
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Für Lucas Hermes war der Arbeitstag früh beendet. Der Jahn-Stürmer war ausgerutscht – und verletzte sich dabei. In der 17. Minute kam dafür Dustin Forkel in die Partie. Die Regensburger schafften es nun besser als in der Anfangsphase, die Hessen von ihrem Tor fernzuhalten.
Bis zur 36. Minute. Da hatte Gebhardt erst noch toll pariert, doch Referee Kevin Behrens sah ein Foul von Felix Strauss im Strafraum. Auf den Regensburger Keeper war aber Verlass. Gebhardt schnappte sich den von Fatih Kaya schwach getretenen Strafstoß. Der Torhüter war der beste Regensburger in der ersten Halbzeit. Wenn er gebraucht wurde, war er da.
Der Strafstoß war diskutabel. Strauss hatte in Handballer-Manier geblockt, das reichte dem Schiedsrichter für das harte Strafmaß.
Dietz lässt große Jahn-Chance ungenutzt
Kurz vor der Pause hatte der Jahn die erste Großchance. Florian Stritzel verhinderte den Regensburger Führungstreffer, weil er aus kurzer Distanz den einspringenden Dietz erfolgreich blockte.
„Wir sind schwer ins Spiel gekommen, haben dann aber gute Umschaltmomente kreiert“, analysierte Jahn-Co-Trainer Munier Raychouni am Magenta-Mikro zur Pause – und forderte. „Wir müssen noch mehr Dynamik im Spiel nach vorne mit dem Ball entwickeln.“
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Das klappte nicht. Wiesbaden war aktiver. Nach dem Seitenwechsel war erneut Gebhardt gefordert. Die Hand des Regensburger Keepers verhinderte auch beim Abschluss von Ryan Johansson das 0:1 (50.). Der Nachschuss wurde geblockt. Eine gute Chance! Nach einer Stunde hatten die Regensburger Glück, dass die Gastgeber allesamt eine gefährliche Hereingabe verpassten. Tarik Gözüsirin machte es besser – und krönte eine starke Umschaltsituation. Verdient!
Wimmer reagiert mit Vierfach-Wechsel
Wimmer reagierte mit einem Vierfach-Wechsel. Auch Forkel und Dejan Galjen fehlte vor dem Tor die Durchschlagskraft. Letztgenannter traf aus spitzem Winkel nur den Pfosten. Dafür machte Wiesbaden den Deckel drauf. Zum Abschluss der englischen Woche geht es am Sonntag (19.30 Uhr) nach Ulm.
Wiesbaden – Jahn 2:0 (0:0)
SV Wehen Wiesbaden: Stritzel – Mockenhaupt, Jordy, Janitzek, May – Schleimer, Suarez (86. Nejad), Gözüsirin (79. Fechner), Johansson (86. Greilinger) – Agrafiotis (71. Flotho), Kaya (80. Bogicevic)
SSV Jahn Regensburg: Gebhardt – Ziegele (73. Galjen), Strauss, Wurm – Oliveira, Mätzler, Fein (73. P. Müller), B. Bauer (88. Seidel) – Eichinger – Hermes (17. Forkel), Dietz (73. Stolze)
SR: Kevin Behrens (Hannover); Zuschauer: 3753; Tore: 1:0 Gözüsirin (70.), 2:0 Flotho (84.); Bes.: Gebhardt hält Foulelfmeter von Kaya (37.)