Berlin – Zoff beim NDR! Der Sender hat laut WELT entschieden, Moderatorin Julia Ruhs nicht mehr in ihrem Reportage-Format „Klar“ einzusetzen. Damit erreicht ein interner Machtkampf beim Norddeutschen Rundfunk einen neuen Höhepunkt.
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Die ARD-Reihe „Klar“, die NDR und Bayerischer Rundfunk (BR) gemeinsam produzieren, startete erst im Frühjahr. Doch schon die erste Folge mit dem Titel „Migration – Was falsch läuft“ sorgte für heftige Diskussionen. Der Satiriker Jan Böhmermann schimpfte in seiner Show „ZDF Magazin Royale“ über „rechtspopulistischen Quatsch“.
Ruhs hatte bei der Vorstellung des Formats erklärt, sie wolle auch Themen ansprechen, die bisher ausgeblendet wurden: „In den vergangenen Jahren wurde viel von Diversität gesprochen, doch das ging auch einher mit dem Ausblenden unliebsamer Themen und Meinungen.“ Ein Ansatz, der beim Publikum offenbar gut ankam – eine interne NDR-Umfrage zeigte Zustimmung, so die WELT.
Doch intern beim NDR eskalierte der Streit. Den Recherchen zufolge formierte sich Widerstand aus Teilen der Redaktion. Rund 250 Mitarbeiter unterschrieben einen offenen Brief, in dem sie sich von „Klar“ distanzierten.
Ruhs gilt als eine der wenigen konservativen Stimmen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Genau das machte sie zur Reizfigur. Während Zuschauer Zustimmung signalisierten, wuchs der Druck innerhalb des Hauses.
Jetzt die Konsequenz: „Klar“ läuft zwar weiter – aber laut WELT ohne Ruhs beim NDR. Sie darf demnach künftig nur noch bei den Folgen vor die Kamera treten, die vom BR produziert werden.
Damit endet für die Moderatorin vorerst ein Versuch, konservativere Sichtweisen im öffentlich-rechtlichen Programm zu verankern – und der NDR setzt ein deutliches Signal, wie hart umkämpft das Format bleibt.