Diverse Tech-Unternehmen haben in letzter Zeit den Anschein erweckt, als würde die Politik des US-Präsidenten Donald Trump sie zu hohen Investitionen in den USA bringen. Dies relativiert sich, angesichts generell hoher Ausgaben – auch anderswo.

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30 Milliarden Dollar sollen fließen
Der US-Technologiekonzern Microsoft plant beispielsweise, in den kommenden drei Jahren rund 30 Milliarden Dollar in Großbritannien zu investieren. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen allein 15 Milliarden davon in den Ausbau von Rechenzentren und KI-Infrastruktur fließen. Dieser Sektor wird im Grunde weltweit mit enormen Kapitalflüssen bedacht.

Ein Schwerpunkt der Investition Microsofts in Großbritannien ist aber auch der Bau des nach eigenen Angaben größten Supercomputers des Landes. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Nscale realisiert und soll die technologische Wettbewerbsfähigkeit des Vereinigten Königreichs erheblich stärken. Zudem will Microsoft seine bestehenden Rechenzentrumsstandorte erweitern, um die wachsende Nachfrage nach Cloud-Diensten zu bedienen.

Satya Nadella erklärt die Investitionsvorhaben in Großbritannien

Die Ankündigung fällt in eine Woche, in der auch US-Präsident Donald Trump zu einem Staatsbesuch in London weilt. Beobachter sehen den Zeitpunkt als politisch bedeutsam, da Washington und London enger bei Zukunftstechnologien kooperieren wollen.
Microsoft selbst betont, dass es sich um die bislang größte Einzelinvestition des Konzerns in Großbritannien handelt. Derzeit beschäftigt das Unternehmen dort rund 6000 Menschen.
Auch Google investiert
„Da Künstliche Intelligenz ganze Branchen verändert und neue Chancen eröffnet, sind wir überzeugt, dass vertrauenswürdige amerikanische Technologie britische Unternehmen und Institutionen stärkt“, erklärte Microsoft-President Brad Smith in einem Blogbeitrag. Gleichzeitig sprach er von einer Partnerschaft, die beidseitig Innovation und wirtschaftliche Impulse erzeuge.

Smith hatte britische Aufsichtsbehörden im vergangenen Jahr noch scharf für ihre zögerliche Haltung bei der Übernahme des Spieleentwicklers Activision kritisiert. Nach der endgültigen Genehmigung der Milliardenübernahme zeigte er sich jedoch versöhnlicher.

Auch die Konkurrenz schläft nicht: Google kündigte am Dienstag ein eigenes Investitionsprogramm für Großbritannien an. Der Internetkonzern will in den nächsten zwei Jahren fast sieben Milliarden Dollar in den Standort investieren.

Zusammenfassung

  • Microsoft investiert 30 Milliarden Dollar über drei Jahre in Großbritannien
  • 15 Milliarden Dollar fließen in Rechenzentren und KI-Infrastruktur
  • Größter Supercomputer des Landes wird in Kooperation mit Nscale gebaut
  • Die Ankündigung erfolgt während Donald Trumps Staatsbesuch in London
  • Microsoft beschäftigt derzeit rund 6000 Menschen in Großbritannien
  • Brad Smith betont Partnerschaft für Innovation und wirtschaftliche Impulse
  • Google plant eigene Investitionen von sieben Milliarden Dollar in zwei Jahren

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