Prudhomme: „Sehr interessant“

Christian Prudhomme, der Organisator der größten Radsportveranstaltung der Welt, macht Dresden Hoffnung für die Pläne: „2030 ist die Wiedervereinigung 40 Jahre her. Das ist sehr interessant“, erklärte der 64-Jährige in der ARD. Bei einer Buchvorstellung zur Tour in Berlin sagte Prudhomme weiter: „Die Tour de France liebt es, nicht nur als sportlicher Wettbewerb gesehen zu werden sondern bei den Menschen zu sein.“

Plan: Start und drei Etappen

Während der Tour in diesem Jahr hatte es erste Gespräche des deutschen Organisationsteams mit Prudhomme gegeben. Andreas Prokop, stellvertretender Vorsitzender von „Grand Depart Allemagne“ sagte damals, dass die Tour-Organisatoren einer deutschen Bewerbung gute Chancen einräumen. Am Dienstag (16. September 2025) in Berlin bekräftigte Prudhomme, man könne eine deutsche Bewerbung „nicht einfach so vom Tisch wischen. Deutschland ist wichtig für Frankreich, daher ist Deutschland auch selbstverständlich wichtig für die Tour de France.“

Nach dem möglichen Start in Dresden soll es den Initiatoren zufolge in ostdeutschland weitergehen. Drei Etappen, von Dresden nach Gera, von Leipzig nach Halle als Zeitfahren und von Erfurt nach Magdeburg sind demnach im Gespräch.

Stadt Dresden: Gespräche sind geplant

Positive Signale gibt es auch aus Dresden, wo sich das Büro von Sportbürgermeister Jan Donhauser auf ARD-Anfrage so äußerte: „Da die Veranstaltung sehr im Interesse der Landeshauptstadt Dresden liegt, findet Ende des Monats ein Gespräch mit Sportbürgermeister Jan Donhauser mit den Initiatoren statt, um sich zur Bewerbung und den dafür notwendigen Schritten und Rahmenbedingungen abzustimmen.“ Außerdem sollen demnächst Gespräche zwischen der Stadt Dresden und Tour-Organisator A.S.O. stattfinden.

Internationale Konkurrenz

Allerdings gibt es internationale Konkurrenz. Prudhomme sprach von Bewerbungen aus Norwegen, Tschechien, Slowenien, den Niederlanden und Belgien. Insgesamt gäbe es jedes Jahr rund 300 Kandidaturen für Etappenorte, 50 davon aus dem Ausland.

Zuletzt wurde die Tour 2017 in Deutschland gestartet. Außerdem begann die „Große Schleife“ mit 1965 in Köln, 1980 in Frankfurt/Main und 1987 in West-Berlin – viermal war eine deutsche Stadt Startort. Eine ostdeutsche Stadt allerdings noch nie.

Ministerpräsidenten unterzeichnen Absichtserklärung

Als Kosten für die 2030-Pläne kalkuliert der Verein „Grand Depart Allemagne“ rund 20 Millionen Euro, die vor allem durch private Sponsoren gedeckt werden sollen. Außerdem wird das Projekt durch die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unterstützt. Die Ministerpräsidenten der drei Bundesländer unterzeichneten bereits eine entsprechende Absichtserklärung.

Dirk Hofmeister/Mark Diening (mit Material von dpa)