Der auch im Fall Maddie verdächtige Deutsche Christian B. ist aus der Haft
entlassen
worden. Er hatte in der Justizvollzugsanstalt im
niedersächsischen Sehnde eine mehrjährige
Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer Frau in Portugal verbüßt. Eine daran
anschließende Ersatzfreiheitsstrafe wegen einer Körperverletzung muss der
48-Jährige nicht antreten, weil eine offene Geldstrafe von rund 1.450
Euro beglichen
wurde, wie die Staatsanwaltschaft bereits im Juli mitgeteilt hatte. Eine offizielle Bestätigung durch die Behörden gab es zu der Entlassung
zunächst nicht. Laut Staatsanwaltschaft ist heute der Stichtag für die
Entlassung des Mannes nach Verbüßung seiner Freiheitsstrafe.

Der Mann steht seit einigen
Jahren im Fokus, weil deutsche Ermittler ihn im Fall der 2007 aus einer
portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Madeleine
(Maddie) McCann
unter Mordverdacht gestellt und dies öffentlich gemacht
haben. Für die deutschen
Ermittlungen zu dem Fall aus Portugal sind die Strafverfolger aus
Niedersachsen zuständig, weil B. seinen letzten Wohnsitz in
Braunschweig hatte. 

Verdächtiger muss Fußfessel tragen

Mit Blick auf die Haftentlassung wurde zuletzt spekuliert, der Verdächtige könne sich ins
Ausland absetzen. Dann wäre er im Falle einer Anklage für die deutschen
Ermittler womöglich nicht mehr greifbar. Christian B. muss sich deshalb regelmäßig bei der Führungsaufsichtsstelle
und der Bewährungshilfe melden. Außerdem muss er einen festen Wohnsitz haben und eine elektronische Fußfessel tragen. Zudem soll ihm der Reisepass entzogen werden. Der Spiegel hatte darüber berichtet.

Zu dem Fall gibt es aber keine
Anklage; es gilt die Unschuldsvermutung. Sein Verteidiger sprach mit Blick auf die Verdächtigungen von
einer „massiven Vorverurteilungskampagne“. 

Im Oktober 2024 war Christian B. nach einem Prozess vom
Vorwurf dreier Vergewaltigungen und zwei Fällen sexuellen
Kindesmissbrauchs freigesprochen worden. 

Fall Maddie

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