Von Latexmode über KI-Sexpuppen bis hin zu politischer Kunst: Die Ausstellung „Sex Now“ im Düsseldorfer NRW-Forum versammelt rund 400 Objekte, die zum intimen und gleichzeitig humorvollen Dialog über Sexualität in der Gesellschaft laden. Die Kuratoren Alain Bieber und Judith Winterhager wollen mit der Schau ein Zeichen setzen. „Gerade angesichts all der Konflikte und Spannungen auf der Welt sollte unsere Devise wieder lauten: Make Love, Not War“, sagt Bieber.
Nicht nur Gucken: Interaktive Erlebnisse und „tiefe Einblicke“
„Sex Now“ ist alles andere als eine verstaubte Werkschau. Besucher ab 18 Jahren können sich auf interaktive Stationen freuen. Testet euer Wissen über Sex-Mythen oder erstellt im Sexoscope eure eigene Prognose für die Zukunft der Sexualität.
Ein besonderes Highlight ist die queere Bibliothek #Fluffy Library, ein Rückzugsort zum Stöbern und Entspannen. Hier könnt ihr auf Kissen zwischen transfeministischer Literatur, Graphic Novels und Plüschfiguren neue Sichtweisen auf Geschlecht und Zugehörigkeit entdecken. In der Talkreihe „Im Bett mit…“ tauschen sich außerdem Gäste wie der Autor Mohamed Amjahid oder die Sexologin Gianna Bacio über Themen rund um Aufklärung und Intimität aus.
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Na, was das wohl ist? Das Kunstwerk „Objects of Desire“ von Pleun van Dijk (2021) ist ebenfalls in „Sex Now“ im Düsseldorfer Kunstpalast zu bestaunen. Foto: Nahmlos
Früher, heute und morgen: Kunst, die provoziert und inspiriert
Die Ausstellung spannt einen Bogen von den Anfängen der Sexualkunde bis zur #Sexpositivität von heute. Sie zeigt, wie Kunst patriarchale Machtverhältnisse auf den Kopf stellt – beispielsweise mit der Installation „Fleshie Fountain“ der Künstlerin Peaches. Hier werden ursprünglich für Männer konzipierte Sextoys zu eigenständigen Wesen, die sich gegenseitig befriedigen.
Aber „Sex Now“ scheut auch vor schwierigen Themen nicht zurück. Im Kapitel #MeToo werden künstlerische Positionen gezeigt, die sich mit Machtmissbrauch und sexueller Gewalt auseinandersetzen, während #Kinky unkonventionelle Praktiken als kulturelle Ästhetik feiert.
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Ein besonderer Höhepunkt ist auch die Installation von Miyö van Stenis: #Eroticissima ist der weltweit erste Sex- und Liebessimulator im Metaverse. Sie können in einem geschützten Raum die Simulation ausprobieren und in die Zukunft der digitalen Intimität eintauchen.
Und wer noch mehr will, bekommt es: Begleitend zur Ausstellung startet das NRW-Forum einen eigenen OnlyFans-Account (@sexnow_nrwforum). Dort gibt es exklusives, unzensiertes Material und Einblicke hinter die Kulissen.
„Sex Now“ im NRW-Forum: Eintritt, Öffnungszeiten, alle Infos
Die Ausstellung „Sex Now“ im NRW-Forum in Düsseldorf läuft vom 5. September 2025 bis 3. Mai 2026. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, am Donnerstag sogar bis 21 Uhr.
Tickets könnt ihr vor Ort oder online als Zeitfenster-Ticket buchen. Regulär kostet es 9,50 Euro, ermäßigt 6,50 Euro. Weitere Infos gibt es unter nrw-forum.de. Bitte beachtet: Die Ausstellung ist ausschließlich für Personen ab 18 J. zugänglich.
Die Anreise gelingt am besten mit dem ÖPNV: Steigt hierfür am besten an der Haltestelle „Tonhalle“ aus, von hier sind es nur ca. drei Gehminuten zum NRW-Forum. Mit dem Auto könnt ihr in der Tiefgarage Campus am Kunstpalast parken (2 Euro/Stunde).