Das Auftragspolster der deutschen Industrie ist zu Beginn der zweiten Jahreshälfte wegen der schwächeren Nachfrage nach Autos dünner geworden. Der Bestand an offenen Bestellungen sank um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die offenen Aufträge aus dem Inland fielen demnach um 0,7 Prozent niedriger aus, während die aus dem Ausland um 0,2 Prozent wuchsen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag das Niveau aber dennoch um 4,3 Prozent höher.

„Die leicht negative Entwicklung des Auftragsbestands gegenüber dem Vormonat ist fast ausschließlich auf den Rückgang in der Automobilindustrie zurückzuführen“, erklärten die Statistiker. Hier gab es ein Minus von 1,9 Prozent zum Vormonat. Dagegen meldeten die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen ein Plus von 1,6 Prozent. „Bei diesem Auftragsbestand wird sich die Industrie vorerst weiter halten können“, kommentierte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger, die Entwicklung. „Das klare Plus zum Vorjahr taugt jedenfalls für weitere kleine Lichtblicke bei der Produktion.“

Die Reichweite des Auftragsbestands in der Industrie sank im Juli leicht auf 7,8 Monate. Der Wert gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne Neugeschäft theoretisch produzieren müssten, um vorhandene Bestellungen abzuarbeiten. Bei den Herstellern von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen verharrte die Reichweite bei 10,7 Monaten, bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag sie bei 4,3 Monaten, bei den von Konsumgütern bei 3,6 Monaten.