Der Hollywood-Schauspieler Robert Redford blickt freundlich in die Kamera

AUDIO: Nachruf auf Robert Redford: Der schönste Rebell Hollywoods (4 Min)

Stand: 17.09.2025 16:27 Uhr

Der Oscar-Preisträger lebte mit seiner Frau, der Hamburger Künstlerin Sibylle Szaggars, zurückgezogen in den USA. Er wurde 89 Jahre alt. ARD und Arte würdigen den Hollywood-Schauspieler und ändern ihr Programm. Wir zeigen Bilder aus seiner Karriere.

Der US-amerikanische Schauspieler und Regisseur Robert Redford ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Seit den späten 1960er-Jahren zählte er zu den populärsten Gesichtern Hollywoods. Zwischen 1973 und 1976 war er der erfolgreichste Kassenschlager-Star. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Zwei Banditen“, „Der Clou“, „Die Unbestechlichen“, „Jenseits von Afrika“ und „Der Pferdeflüsterer“.

Auch als Regisseur machte Redford Karriere: Sein Debüt „Eine ganz normale Familie“ wurde 1981 mit dem Oscar ausgezeichnet. Insgesamt inszenierte er neun Spielfilme. Für sein Lebenswerk als Schauspieler, Regisseur und Gründer des Sundance Institute erhielt Redford 2002 einen Ehrenoscar. Das von ihm gegründete Sundance Film Festival gilt als bedeutendste Plattform für unabhängiges Kino in den USA.

Hollywood-Größen trauern um Redford

Zahlreiche Hollywood-Größen gaben in Interviews und auf Social Media ihrer Trauer um die Film-Legende Ausdruck. „Wir haben heute eine Legende verloren“, schrieb Leonardo di Caprio. Jane Fonda betonte Redfords Qualitäten abseits des Filmgeschäfts: „Ich kann nicht aufhören zu weinen. Er bedeutete mir sehr viel und war in jeder Hinsicht eine wunderbare Person. Er stand für ein Amerika, für das wir weiter kämpfen müssen.“ Barbra Streisand, Sängerin und Redfords Filmpartnerin in „So wie wir waren“, erinnert Redford als „einen der besten Schauspieler, die es je gab. Bob war charismatisch, intelligent, intensiv und immer interessant“. Und weiter schrieb die 83-Jährige in dem Post: „Jeder Tag am Set von ‚So wie wir waren‘ war aufregend, intensiv und pure Freude.“

Verheiratet mit der Hamburger Künstlerin Sibylle Szaggars

Robert Redford und seine Frau Sibylle Szaggars

Robert Redford und seine Frau Sibylle Szaggars im Jahr 2017 bei der Premiere von „Unsere Seelen bei Nacht“ bei den Filmfestspielen von Venedig.

Seit Anfang der 1990er-Jahre war Robert Redford mit der Hamburger Künstlerin Sibylle Szaggars liiert, 2009 heiratete das Paar im Hotel Louis C. Jacob an der Elbchaussee. Die Malerin und der Hollywoodstar lebten gemeinsam in Sundance, Utah, wo Szaggars farbintensive, abstrakte Kunst schuf. Trotz weltweiter Bekanntheit hielten beide ihr Privatleben stets weitgehend aus der Öffentlichkeit heraus.

Die Liebe zur Natur und zur Kunst verband das Paar – sie malte, er engagierte sich für Umwelt- und Naturschutz. In Interviews sprach Redford mit großer Wärme über seine Frau, die er „Billie“ nannte. „Mit ihr genieße ich ein völlig neues Leben“, sagte er einmal der „Frau im Spiegel“. Redford mochte Hamburg, das Wasser und die Ruhe des Nordens – das Paar reiste regelmäßig nach Deutschland. Nach einiger Zeit, so hieß es, habe Redford sogar „ganz passabel“ Deutsch gesprochen.

Kein Oscar als Schauspieler

Als Schauspieler lief er in dem Überlebensdrama „All Is Lost“ mit 77 Jahren zur Höchstform auf. Er spielt einen Segler, der alleine auf seiner Leck geschlagenen Jacht im Ozean treibt. Bei den Dreharbeiten ging er an seine körperlichen Grenzen. Doch die erhoffte Oscar-Nominierung blieb 2014 überraschend aus. Seine einzige Oscar-Gewinnchance als Schauspieler hatte Redford an der Seite von Paul Newman in der Gaunerkomödie „Der Clou“ (1973). Doch die Trophäe ging damals an Jack Lemmon für die Satire „Save the Tiger“. In seiner langen Karriere gewann Redford nur einen Goldjungen: 1981 als Regisseur für seinen Debütfilm „Eine ganz normale Familie“. Ein Trostpflaster: 2002 ehrte ihn die Filmakademie mit einer Trophäe für sein Lebenswerk.

Programmänderungen in der ARD und auf Arte

Arte und die ARD würdigen den großen Schauspieler und Regisseur und ändern ihr Programm. Arte zeigt am Mittwoch um 20.15 Uhr „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“. Im dem Drama aus dem Jahr 1992 geht es um die ungleichen Brüder Norman (Craig Sheffer) und Paul (Brad Pitt), denen ihr Vater als Kinder die Kunst des Fliegenfischens beibringt. Jahre später treffen sie in ihrer Heimat Montana wieder zusammen. Robert Redford führte Regie. Anschließend, um 22.10 Uhr, läuft das Porträt „Robert Redford – The Golden Look“. Die knapp einstündige Doku ist noch bis zum 15. Februar 2026 in der Mediathek verfügbar.

Die ARD strahlt in der Nacht zu Donnerstag um 00.05 Uhr den Spielfilm „Ein Gauner & Gentleman“ (2018) aus. In der Kriminalkomödie spielt Redford den in die Jahre gekommenen Bankräuber Forrest Tucker, der stets mit seiner Höflichkeit bei den Überfallen auffällt, mehrfach verhaftet wird, immer wieder ausbricht und es doch nicht lassen kann. Außerdem steht noch bis einschließlich 20. September „Ein unmoralisches Angebot“ in der ARD Mediathek zum Abruf bereit. Es geht um das glückliche Paar David (Woody Harrelson) und Diana (Demi Moore), das in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Als die beiden auch noch im Casino Geld verlieren, treffen sie auf den charmanten Milliardär John Gage (Redford), der ihnen mit einer Million US-Dollar aus der Patsche helfen will – für eine Nacht mit Diana.

Eine Frau im weißen Kleid und ein Mann im weißen Anzug posieren für die Kameras

Pastor Frank Engelbrecht hat 2009 Redford und dessen zweite Frau Sibylle Szaggars vermählt. Im Gespräch erinnert er sich an den Hollywoodstar.

Seiten eines Kalenders

Am 18. August 1936 wird Robert Redford geboren. Der Schauspieler, Regisseur und Rebell ist an über 70 Filmen beteiligt – und begeistert Publikum wie Kritiker