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Ab Dezember fahren Kleinbusse flexibel nach Bedarf. Zunächst in einem kleinen Gebiet. Später soll das Angebot ausgeweitet werden.

Wiesbaden wagt einen Schritt hin zu flexiblerem Nahverkehr: Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember startet Eswe Verkehr ein On-Demand-Angebot. Zunächst wird das Projekt in einem kleinen Gebiet rund um den Biebricher Friedhof und das Wohngebiet Hammermühle eingeführt. In den kommenden Jahren soll das Modell schrittweise auf weitere Stadtteile ausgeweitet werden.

Buchungen auch mit Vorlauf möglich

Das Prinzip: Statt eines festen Fahrplans kommen Kleinbusse nur dann, wenn sie bestellt werden. Gebucht wird per App oder Telefon. Fahrgäste steigen an der nächstgelegenen Haltestelle oder einem Abholpunkt ein und fahren zu ihrem Ziel im Bediengebiet. Dabei können mehrere Anfragen gebündelt werden – eine Art Fahrgemeinschaft auf Abruf.

Neben spontanen Fahrtwünschen werden auch Buchungen mit Vorlaufzeit möglich sein. Der Preis entspricht dem regulären Bustarif, Aufschläge sind nicht vorgesehen.

Kommunen setzen zunehmend in den Fällen auf den On-Demand-Verkehr, wenn Linienbusse leer bleiben würden: zum Beispiel in Randzeiten, wenn sie zu abgelegenen Wohngebieten unterwegs sind, oder als Zubringer zum Schienenverkehr. In Hamburg etwa ergänzen Shuttles das Angebot. Anstatt leere Busse fahren zu lassen, sollen dabei kleinere Fahrzeuge flexibel und effizienter unterwegs sein. Nutzerbefragungen aus anderen Städten zeigen, dass viele die kurzen Wege zu Abholpunkten und die flexible Bestellung schätzen.

Erfolgreich sind die Angebote dort, wo sie gut ins Tarifsystem eingebettet sind und Busse oder Bahnen ergänzen. Probleme entstehen dagegen bei schwacher Nachfrage: Dann steigen die Kosten pro Fahrgast und Leerfahrten – mit entsprechend schlechter Klimabilanz.

Zwei Busse des Wiesbadener Unternehmens Eswe verkehr fahren hintereinander. Die Umgebung erscheint verschwommen Der Busverkehr in Wiesbaden wird in einem Testgebiet flexibilisiert. Dort wird der Linienbetrieb um ein Angebot auf Abruf ergänzt. © Michael Schick