2006 organisierte der Orgelbegeisterte Herbert H. Ludwig in Düsseldorf das erste Internationale Düsseldorfer Orgelfestival, kurz: Ido, gewiss in der Hoffnung, dass es lange Bestand hat. Seither hat Ido tatsächlich in jedem Jahr den Ruf Düsseldorfs als Orgelstadt untermauert. Zehntausende Zuhörerinnen und Zuhörer zog es im Laufe zweier Jahrzehnte an. Die Konzerte sind stets gut besucht, denn Ido ist zur Marke geworden, auf die man sich verlassen kann. Das wissen auch sowohl die Sponsoren, die die Reihe unterstützen, als auch das Düsseldorfer Kulturamt. Grußworte des Ministerpräsidenten und des Oberbürgermeisters im gedruckten Gesamtprogramm zeigen zudem, dass auch die Politik diese Festivalinitiative wertschätzt.

Frederike Möller übernahm 2023 die Intendanz. Die vielseitige Pianistin, Musikwissenschaftlerin und Hochschuldozentin, die auch in der Lokalpolitik aktiv ist, hat viele Traditionen weitergeführt, setzt aber auch eigene musikalische Akzente, etwa das von ihr geleitete Mitsingkonzert am 27. September um 18 Uhr in der Petruskirche in Unterrath.

Die Altstadt mit den Kirchen St. Lambertus und St. Andreas bildet den Schwerpunkt der Spielorte, etliche Konzerte finden aber auch in der Tersteegenkirche in Golzheim, in St. Gertrud in Eller, in der evangelischen Petruskirche in Unterrath und in Kirchen weiterer Stadtteile statt. Zusätzlich gibt es einen Exkurs in die Duisburger Salvatorkirche mit Orgel, Trompete und Filmmusik (am 24. Oktober um 18 Uhr). Die Orgelexkursion führt diesmal nach Köln (am 8. November).

Zu Gast ist man aber auch in der Black Box mit ihrer Kinoorgel auf der Schulstraße (am 25. Oktober um 20 Uhr: „Panzerkreuzer Potemkin“) und erstmalig und gleich mehrfach in der Sammlung Philara auf der Birkenstraße in Flingern. Dort wird drei Monate lang anlässlich des Ido-Geburtags ein begehbares Klangsystem namens „Modular Organ“ installiert. Eröffnet wird diese Ausstellung am 18. Oktober ab 16 Uhr. Am 16. November um 18 Uhr wird es am gleichen Ort Musik für Salonorchester, Truhenorgel und weitere Instrumente geben, darunter „Die Stücke der Windrose“ von Mauricio Kagel. Hier werden auch Gäste des Notabu-Ensembles auftreten. Dieser Termin befindet sich aber schon jenseits des selbstgesteckten offiziellen Zeitrahmens vom 26. September bis 3. November. Danach gibt es noch mehrere weitere Termine.

Der runde Geburtstag wird mit insgesamt 52 Einzelveranstaltungen begangen. Wie immer werden diese nach Zielgruppen und Musikgeschmack kategorisiert. Hier eine Auswahl.

Classic Einen Höhepunkt des Festivals bildet das Konzert der international gefeierten Organistin Anna Lapwood aus England am 25. Oktober um 19.30 Uhr in der Oberkasseler Antoniuskirche. Sie mischt in ihrem Programm Klassisches mit Filmmusik und Pop. Wer sie je gehört hat, berichtet begeistert.

In einem weiteren Soloabend spielt die ebenfalls international bekannte Organistin Katelyn Emerson aus den USA moderne Orgelmusik in St. Lambertus (3. November, 19.30 Uhr).

Auch die Blockflötistin Dorothee Oberlinger gehört zu den hochrangigen Interpretinnen des Festivals. Am 3. Oktober um 19.30 Uhr tritt sie in St. Antonius mit dem Programm „Dialoge – per flauto e organo“ auf.

Modern Bei einem „Ruhepunkt“ treten Improvisationen von Organist Markus Hinz in einen Dialog mit dem Raum der Antoniuskirche (8. Oktober, 20 Uhr). Die argentinische Komponistin Hilda Dianda wird am 11. Oktober um 19.30 Uhr in St. Albertus Magnus mit Flöte, Schlagzeug und Orgel vorgestellt. Auch auf eine „Installative Konzertperformance“ am 26. Oktober um 18.30 Uhr in St. Mariä Himmelfahrt (Unterbach) darf man gespannt sein.

Jazz Jazzliebhaber kommen auf ihre Kosten, wenn am 10. Oktober ab 19.30 Uhr die Orgel der Petruskirche zusammen mit der Big Band der Hochschule Düsseldorf swingt. Ido-Stammgäste sind Sebastian Gahler, der sein „Electric Project“ am 7. Oktober um 19.30 Uhr im Maxhaus vorstellt, sowie das Gero-Körner-Trio (14. Oktober, 19.30 Uhr, auch im Maxhaus).

Cross Nicht fehlen darf der Dauerbrenner Wadokyo mit japanischen Trommeln und Hans-André Stamm an der Orgel. Termin: 11. Oktober, 19.30 Uhr in der Johanneskirche.

Ein Jubiläumskonzert gibt es am 4. Oktober um 19.30 Uhr, ebenfalls in der Johanneskirche. „Mein Name ist Mensch“ verspricht ein Zusammenwirken von Orgel, Chor, Instrumentalensemble und Schauspielern.

Family Familienkonzerte rahmen das Gesamtprogramm ein. Bereits am 26. September ist Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“ um 18.30 Uhr in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Derendorf zu hören. Eine besondere Veranstaltung für alle verspricht das „Familienkonzert für Menschen mit und ohne Demenz“ am 31. Januar 2026 um 15 Uhr in der Petruskirche zu werden.