Bis Ende August starben in diesem Sommer in Deutschland etwa 2600 Menschen durch Hitze und deren Folgen, schätzt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht zur hitzebedingten Mortalität.[1] Damit sind im Laufe des Jahres 2025 etwa ebenso viele Menschen direkt oder indirekt an Hitze gestorben wie 2024.

In den letzten gut 30 Jahren schwankte die Anzahl der geschätzten Hitze-Toten teilweise sehr stark. Zu besonders vielen hitzebedingten Sterbefällen kam es 1994, 2003, 2006, 2015, 2018 und 2019.

Mehr als die Hälfte der Hitze-Toten älter als 85

Besonders trifft die Hitze die Älteren: Von den geschätzten 2600 Hitze-Toten in diesem Jahr waren deutlich mehr als die Hälfte (1510) älter als 85 Jahre. Das entspricht in etwa 50 hitzebedingten Sterbefällen pro 100.000 Einwohner.

Quelle: RKI, Anhang zum Epidemiologischen Bulletin 19/2025

Quelle: RKI, Anhang zum Epidemiologischen Bulletin 19/2025

Generell treten hitzebedingte Sterbefälle laut RKI vor allem bei Menschen auf, die über 75 Jahre alt sind und beispielsweise Demenz, Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen haben. Zwar kann Hitze direkt zum Tod führen – bei einem Hitzeschlag etwa. Oft ist aber die Kombination aus Vorerkrankung und hohen Temperaturen gefährlich.

Auch sind ärmere Menschen tendenziell stärker von Hitze gefährdet, weil sich beispielsweise ihre Wohnungen leichter aufheizen, wenn sie in dichten Siedlungen wohnen.

Verschwommene Silhouetten von Menschen in einer grellen, sonnendurchfluteten Umgebung, symbolisch für das Thema Tote durch Hitze.

So berechnet das RKI die hitzebedingte Sterblichkeit

Für die Schätzung der Hitze-Sterblichkeit hat das RKI ein eigenes Modell entwickelt. Es verknüpft die Sterblichkeitsdaten des Statistischen Bundesamtes mit den Temperaturmessungen des Deutschen Wetterdienstes. Das RKI schätzt so die Sterblichkeit bei niedrigeren Temperaturen und vergleicht sie mit der Sterblichkeit in sogenannten Hitzewochen. Aus dem Unterschied ergeben sich die Sterbefälle, die durch Hitze verursacht wurden.

Hitzewochen haben laut RKI typischerweise eine Wochenmittel-Temperatur von etwa 20 Grad Celsius. Das mag zunächst nicht heiß klingen. Aber: In solchen Wochen gibt es normalerweise mindestens einen Tag mit mehr als 30 Grad; die kühleren Nächte lassen die Durchschnittstemperatur niedriger erscheinen.