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Lange Zeit war es eine umkämpfte Partie: Stadtallendorfs Nico Rinderknecht (links) im Duell mit Baunatals Leon Recker. © Malmus, Pia
Der KSV Baunatal steht im Achtelfinale des Fußball-Hessenpokals. In der 2. Runde schlug der Klub Eintracht Stadtallendorf mit 3:1. Jetzt wartet der Titelverteidiger.
Die Pokalreise geht weiter. Der KSV Baunatal hat sich in der zweiten Runde des Hessenpokals mit 3:1 (0:0) gegen Eintracht Stadtallendorf durchgesetzt. Kurios war dabei vor allem der Treffer zum 2:1 von Jonas Springer. Im Achtelfinale trifft der Klub aus der VW-Stadt nun auf den Drittligisten und Titelverteidiger Wehen Wiesbaden.
Baunatals Trainer Tobias Nebe muss im Pokalduell mit dem Ligakonkurrenten aus Stadtallendorf auf zwei wichtige Akteure verzichten. Mike Feigenspan hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen, fehlt ebenso wie der gesperrte Kapitän Daniel Borgardt. Auch Torhüter Lukas Berger steht nicht auf dem Platz, zwischen den Pfosten vertraut Nebe im Pokal auf Omar Younes. Aber auch die Gäste treten keinesfalls in Bestbesetzung an, etliche Spieler laborieren an Muskelverletzungen. Auch der ehemalige Baunataler Leon Lindenthal steht nicht auf dem Feld, dafür hat es der Ex-KSVer Julian Berninger in die Stadtallendorfer Startelf geschafft.
In der Anfangsphase zeichnet sich das Duell der beiden Hessenligisten durch Abtasten aus. Erstmal schauen, wie der Gegner so drauf ist, bloß keinen frühen Fehler machen. Erste ernsthafte Annäherungsversuche auf einen Torerfolg gibt es in der 13. Minute: Yasin Akman prüft Eintracht-Torhüter Florian Eidam im kurzen Eck, den Nachschuss von Leon Recker klären die Gäste vor der Linie. Ein Schlenzer von Serkan Karakoc segelt dann doch deutlich übers Tor (15.). Die Offensivaktionen zeigen: Baunatal ist drin im Spiel, von der Eintracht kommt nicht viel. Und das bleibt auch erstmal so. Younes muss im ersten Durchgang keinen Ball halten. Problem nur: Die Baunataler haben zwar über weite Strecken mehr Spielanteile, stellen Eidam in den ersten 45 Minuten allerdings auch nicht mehr vor Herausforderungen. Torlos geht es in die Pause.
Im zweiten Durchgang ist es zunächst wieder Akman, der aufdreht. Auf der rechten Seite dribbelt er in den Strafraum, setzt den Abschluss aber knapp neben den Pfosten (51.). Kurz darauf ist es wieder der Außenstürmer, der für Gefahr sorgt. Sein Zuspiel findet Leon Recker, der nur noch Eidam vor sich hat, die Großchance allerdings vergibt (53.). Das hätte die Baunataler Führung sein müssen. Gut für die Gastgeber, dass kurz darauf der eingewechselte Egli Milloshaj zuschlägt. Patrick Krengel zieht einen Freistoß Richtung Tor, Milloshaj hält im Fünfer den Kopf hin. Die Maschen zappeln, drin (58.). Es ist die verdiente Führung für Baunatal.
Gästetrainer Gino Parson reagiert, bringt unter anderem Erdinc Solak, der beim letzten Gastspiel der Stadtallendorfer im Parkstadion im Mai doppelt traf. Solac hat dann auch gleich eine gute Aktion, seinen Freistoß klärt Krengel vor der Linie. Die Eintracht wird nun ein wenig aktiver – und trifft. Eine Flanke von links verwandelt Frederik Trümner unhaltbar im Baunataler Kasten (69.).
Das Spiel ist wieder ausgeglichen – und wird jetzt richtig wild. Bei einem Baunataler Torschuss patzt Eintracht-Schlussmann Eidam, liegt danach am Boden. Akman rutscht beim Nachschussversuch weg, der bereits verwarnte Milloshaj zeigt lautstark Emotionen – und fliegt vom Feld (71.). Riesige Proteste bei den Baunataler, aber es bleibt dabei. Der KSV ist nur noch zu zehnt.
Es scheint, als würde der Platzverweis bei den Hausherren die Jetzt-erst-recht-Mentalität wecken. Jonas Springer scheitert zunächst per Kopf (80.) und erzielt kurz darauf eines der kuriosesten Tore, das wohl jemals im Parkstadion gefallen ist. Stadtallendorf-Schlussmann Eidam hat den Ball, will ihn lang schlagen. Stattdessen haut er ihn dem standhaften gebliebenen Springer an den Rücken. Der Ball trudelt über die Linie (83.). 2:1 für die Baunataler, die sogar noch nachlegen: Silvio Babic trifft aus spitzem Winkel zum 3:1 (89.), macht alles klar. Stadtallendorf ist geschlagen, jetzt wartet Wehen Wiesbaden.