Ein breites Gewerkschaftsbündnis hat in Frankreich zu Streiks aufgerufen. Die Gewerkschaften stören sich an den angekündigten Sparmaßnahmen der mittlerweile zurückgetretenen Regierung. Besonders stark in der Kritik stand der Vorschlag zwei Feiertage zu streichen – in der Region Grand Est mit ihren Sonderregelungen möglicherweise sogar noch mehr.

Autobahn und Straßburger Schulen blockiert

Frankreichs neuer Premier Sébastien Lecornu hatte zwar angekündigt, diesen Plan nicht umzusetzen. Die Gewerkschaften kritisieren aber auch weitere Sparpläne der Vorgängerregierung als brutal. Mit dem Protest soll auf Lecornu, der über einen neuen Sparhaushalt berät, Druck ausgeübt werden.

Schon am Mittwoch hatte es zahlreiche Streikaktionen gegeben. Im Westen von Straßburg etwa hatten Aktivisten die Autobahn A35 kurzzeitig blockiert und mehrere Schulen in Straßburg bestreikt. Die Polizei setzte Tränengas ein.

„Schwarzer Tag“ für Elsass und Lothringen am Donnerstag

Für Donnerstag werden nun landesweit erhebliche Einschränkungen erwartet. In der Region wird für das Elsass und Lothringen ein „schwarzer Tag“ vorhergesagt. An dem Generalstreik beteiligen sich Krankenhäuser, Apotheken, Physiotherapiepraxen, Zugpersonal, der ÖPNV und auch viele Schulen. Es sollen auch wieder Blockaden an Straßenkreiseln eingerichtet werden, etwa an der Chemieplattform in Carling.

In den Grundschulen wird eine Beteiligung von 30 Prozent der Lehrkräfte erwartet. Die Städte und Gemeinden garantieren aber einen „Minimalservice“, das bedeutet, die Kinder werden betreut.

Ausfälle im Zugverkehr

Nach Angaben der SNCF fallen etwa 40 Prozent der Regional- und zehn Prozent der TGV-Züge aus. Nach bisherigem Stand werden die internationalen TGV- und ICE-Verbindungen nach Deutschland, zu der auch die Strecke über Saarbrücken nach Frankfurt gehört, bedient.

Dennoch sollten sich Reisende vorher erkundigen. An Flughäfen soll der Verkehr fast normal ablaufen, und auch im sonstigen Fernverkehr werden weniger Störungen erwartet.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 17.09.2025 berichtet.