Warnleuchten auf einer Straße.

AUDIO: CDU Ploß: Autobahnprojekte auf Eis? (1 Min)

Stand: 17.09.2025 18:32 Uhr

Der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß sieht zahlreiche Autobahnprojekte der Stadt in Gefahr – etwa den Bau der A26-Ost und den Ausbau der A1. Schuld seien Pläne von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD).

Eine Nachricht des CDU-Politikers Ploß zu geplanten Straßen-Infrastrukturprojekten in Hamburg schlug am Mittwoch hohe Wellen: Demnach könnten wesentliche Projekte des Bundes in und um Hamburg nicht mehr umgesetzt werden. Der Grund: Die Finanzplanung von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil für die kommenden Jahre. Laut Ploß könnten auf Basis der aktuellen Pläne für mehrere Bedarfsplanprojekte in Hamburg keine Baufreigaben erteilt werden, obwohl bereits Baugenehmigungen vorlägen oder bis 2029 erwartet würden. So sind etwa der Bau der A26-Ost und der Ausbau der A1 zwischen Harburg und Moorfleet akut gefährdet, teilte Ploß mit.

Ploß will „kämpfen“

Das Gebäude des Bundesrechnungshofs in Bonn

Kommende Woche bringt Finanzminister Klingbeil seinen Haushalt für das Jahr 2026 in den Bundestag ein. Der Bundesrechnungshof hat schon jetzt einige Bedenken und wirft dem Bund unsolides Wirtschaften vor.

„Es ist dem Norden nicht zu vermitteln, dass so wichtige Neubauprojekte wie A 20, A 26 und A 39 gestrichen werden sollen, obwohl diese teilweise sogar Baureife haben“, sagte Ploß NDR 90,3. Er könne die aktuelle Planung von Bundesfinanzminister Klingbeil nicht akzeptieren und werde gegen diese kämpfen, so der CDU-Politiker, der auch Maritimer Koordinator der Bundesregierung ist. Zuvor hatte bereits der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Philipp Heißner, die Pläne von Klingbeil kritisiert. Der Bundesfinanzminister riskiere damit die Grundlage eines ganzen Wirtschaftsstandortes. „Für Hamburg ist dies eine sozialdemokratische Hiobsbotschaft“, sagte Heißner.

Bundesfinanzministerium äußert sich nicht

Das Bundesfinanzministerium wollte die Äußerungen von Christoph Ploß am Mittwoch nicht bestätigen. Die Hamburger SPD-Fraktion reagierte derweil mit Unverständnis. Wenn Ploß‘ Äußerungen zuträfen, hieß es dort, müssten darüber ja auch CDU-Verkehrsminister Patrick Schnieder und Bundeskanzler Friedrich Merz entscheiden.

Der Bundesrechnungshof hatte am Mittwoch darauf hingewiesen, dass die Bundesregierung von 2025 bis 2029 mehr als 850 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen wolle. In der kommenden Woche will der Bundestag erstmals über den Haushalt für das Jahr 2026 und die Finanzplanung bis 2029 beraten.

Visualisierung der Autobahn A26-Ost, die im Hamburger Süden, die A7 und die A1 verbinden soll.

Der Streit um die zehn Kilometer lange Autobahn, die die A7 mit der A1 verbinden soll, bricht neu auf. Wird das Projekt im Hamburger Süden umgesetzt?

Verkehr auf der Buxtehuder Straße (B73) in Harburg

Die B73 ist in Harburg bisher auf weiten Strecken vierspurig. Mit Blick auf die neue Autobahn A26-Ost ist ein Rückbau der Bundesstraße geplant.

Arbeiter sind auf einer Straßenbaustelle in Hamburg zu sehen.

Um die bevorstehende Bau- und Sanierungswelle bei der Infrastruktur in Hamburg gut zu überstehen, soll das neue Bündnis ins Leben gerufen werden.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 17.09.2025 | 17:00 Uhr