Digital-Offensive im Nahverkehr
Köln will Bargeld aus Bahnen und Bussen verbannen
18.09.2025 – 01:24 UhrLesedauer: 1 Min.
Eine Person läuft an einem Ticketautomat der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) vorbei (Archivbild): Bis zum 23. September können sich noch Unternehmen um die Ausschreibung der KVB bewerben. (Quelle: IMAGO/imago-images-bilder)
In 700 KVB-Fahrzeugen in Köln könnten bald die Ticketautomaten verschwinden. Doch ein Problem bremst die Verkehrsbetriebe noch aus.
Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) wollen alle Fahrscheinautomaten aus ihren 700 Bussen und Bahnen entfernen. Stattdessen sollen Fahrgäste künftig mit Karte, Handy oder Smartwatch an Lesegeräten ein- und auschecken. Das System rechnet automatisch den günstigsten Tagespreis ab.
Bis 23. September läuft eine Ausschreibung zur Suche nach geeigneten Technikanbietern. Bereits 2026 könnte die Entscheidung über die Vergabe fallen, berichten „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“. Doch bevor das System kommt, muss die KVB eine Lösung für Bargeld-Zahler und datenschutzbewusste Kunden finden.
Bonn ist bereits Vorreiter: Seit 2020 nutzen alle Stadtwerke-Fahrzeuge das „Bonn Smart“-System. 130.000 Fahrten wurden 2022 so abgerechnet. „Das System hat sich absolut bewährt“, sagt SWB-Geschäftsführerin Anja Wenmakers.
Der Bonner Verkehrsexperte Rolf Beu (Grüne) sieht das System jedoch kritisch. 90 Prozent der Fahrgäste nutzen ohnehin das Deutschlandticket – das deute darauf hin, dass „Bonn Smart“ weniger erfolgreich sei als erhofft.