Selenskij: Polen schutzlos bei massiver Drohnenattacke RusslandsEuropa ist nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij derzeit nicht für einen Krieg mit Russland gerüstet. Dies habe der jüngste Vorfall mit russischen Drohnen über Polen gezeigt, sagte Selenskij in einem Interview mit dem britischen Sender Sky. „Sie (die Polen) können ihre Bevölkerung nicht schützen, wenn es einen massiven Angriff gibt“, sagte Selenskij.
Der ukrainische Staatschef verglich dabei den Vorfall in Polen mit dem bislang massivsten russischen Angriff auf die Ukraine. Die Ukrainer hätten mehr als 700 der über 800 von Russland eingesetzten Flugobjekte abgewehrt. Polen sei es hingegen nur gelungen, vier der 19 Drohnen abzuschießen, die in den Luftraum des Landes eingedrungen seien – und dabei hätten sie es noch nicht einmal mit Marschflugkörpern und Raketen zu tun bekommen.
Seine Worte seien nicht als Affront gegen Warschau gemeint, erklärte Selenskij. „Sie sind nicht im Krieg, daher ist es klar, dass sie nicht gerüstet sind für solche Sachen.“ Aber die Ukraine könne den Polen und den Europäern insgesamt bei der Entwicklung ihrer Verteidigungstechnologien und dem Training von Soldaten helfen, da sie kriegsgeschult sei. Kiew brauche aber Geld, um die Entwicklungen umzusetzen.
Nach Angaben Selenskijs werden ukrainische Soldaten mittlerweile auch nicht mehr im Ausland trainiert, da das Militär seines Landes durch die Kriegserfahrungen inzwischen technologisch anderen europäischen Armeen voraus ist.