Stand: 18.09.2025 06:38 Uhr
In vielen Hauseingängen, an Ampeln oder auf Verteilerkästen in Hamburg kleben bunte Aufkleber mit QR-Codes und dem Wort „Taxi“ darauf. Wer sie scannt, landet aber nicht bei einem Fahrdienst, sondern in einem Drogennetzwerk.
Mit dem QR-Code kann man direkt Drogen bestellen – ohne jegliches Hindernis. Die Polizei kennt das sogenannte Sticker Phänomen, will sich aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern.
Laut Jan Reinecke vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) nimmt die Zahl dieser Lieferdienste spürbar zu. Auch weil sich der Drogenkonsum zunehmend in der Mitte der Gesellschaft abspiele, so seine Einschätzung. Es würden sich auch immer mehr Menschen finden, die sogenannte Drogentaxis fahren. Darunter seien auch Studierende, oder junge Mütter in Geldnot, sagt Reinecke.
Vor allem der Kokainkonsum in Hamburg hat seit Jahren deutlich zugenommen, wie Suchtexpertinnen und -experten beobachten. In Hamburg liege er inzwischen an dritter Stelle – nach dem Konsum von Alkohol und Cannabis, so Roman Kipp, Leiter der Beratungsstelle Kodrops in Eimsbüttel.