AUDIO: Verzögern sich Autobahnprojekte in Hamburg? (1 Min)
Stand: 18.09.2025 08:07 Uhr
Auch großen Autobahnprojekten in Hamburg droht eine Verzögerung. Das Bundesverkehrsministerium hat eine milliardenschwere Finanzlücke bestätigt, von der auch der Bau der Hamburger Hafenautobahn A26-Ost und der Ausbau der A1 betroffen sind. CDU und SPD streiten über die Verantwortung.
Jetzt ist bestätigt, was der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß am Mittwoch veröffentlicht hatte. Ploß, der auch Maritimer Koordinator der Bundesregierung ist, sagte, akut gefährdet seien der Bau der A26-Ost, der Ausbau der A1 zwischen Hamburg-Harburg und -Moorfleet sowie der Weiterbau der A20 in Schleswig-Holstein.
CDU-Vorwürfe gegen Finanzminister
Er macht dafür Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) verantwortlich, der dem Autobahnbau 5,5 Milliarden Euro vorenthalte. Erst danach will der Bund neue Autobahnprojekte anschieben. Ploß: „Es ist dem Norden nicht zu vermitteln, dass so wichtige Neubauprojekte gestrichen werden sollen.“
Die SPD dreht den Spieß um. Die von den Sozialdemokraten geführte Wirtschaftsbehörde erklärte, die A26-Ost sei besonders für den Hafenverkehr wichtig. So setze man darauf, dass sich gerade Ploß als Maritimer Koordinator der Bundesregierung dafür stark mache. Eines ist allen Beteiligten wichtig: Gescheitert sind die Autobahnprojekte nicht, nur verschoben.
Ploß will „kämpfen“
Ploß sagte NDR 90,3, er könne die aktuelle Planung von Bundesfinanzminister Klingbeil nicht akzeptieren und werde gegen diese kämpfen. Zuvor hatte bereits der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Philipp Heißner, die Pläne von Klingbeil kritisiert. Der Bundesfinanzminister riskiere damit die Grundlage eines ganzen Wirtschaftsstandortes. „Für Hamburg ist dies eine sozialdemokratische Hiobsbotschaft“, sagte Heißner.
Kommende Woche bringt Finanzminister Klingbeil seinen Haushalt für das Jahr 2026 in den Bundestag ein. Der Bundesrechnungshof hat schon jetzt einige Bedenken und wirft dem Bund unsolides Wirtschaften vor.
Der Streit um die zehn Kilometer lange Autobahn, die die A7 mit der A1 verbinden soll, bricht neu auf. Wird das Projekt im Hamburger Süden umgesetzt?