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Berlin – Eine Puppe, so groß wie ein drei Monate altes Baby.

Sie kann laut und lange weinen. Wird sie geschüttelt, leuchtet ihr Gehirn im Kopf aus Acryl auf – und rettet damit Leben. Denn: Schon kurzes Schütteln kann für echte Babys tödlich sein.

„Wenn Eltern die Nerven durchgehen, sie das Kind nur kurz anheben und schütteln, wird das Gehirn im Kopf hin und her geschleudert“, erklärt Prof. Wolfgang Henrich, Chef der Charité-Kliniken für Geburtsmedizin. Blutungen führen zu irreparablen Schäden.

Initiative der Charité rettet Leben

Prof. Henrich und sein Team klären seit mehr als zehn Jahren auf – mit Erfolg. „Bei uns wurde in den vergangenen Jahren kein in der Charité geborener Säugling mehr mit Schütteltrauma eingeliefert“, sagt der Chefarzt.

Neue Technik: Puppe soll hunderte
Baby-Leben rettenDiese Puppe soll hunderte Babys vor dem Tod bewahren

Quelle: BILD17.09.2025

Nach dem Schütteln: das Gehirn im durchsichtigen Kopf der Puppe leuchtet rot. „Wir müssen Eltern vor einem Kurzschluss und Schütteln durch Überforderung warnen und ihnen helfen“, sagt Henrich

Nach dem Schütteln: Das Gehirn im durchsichtigen Kopf der Puppe leuchtet rot. „Wir müssen Eltern vor einem Kurzschluss und Schütteln durch Überforderung warnen und ihnen helfen“, sagt Prof. Henrich

Foto: Peter Müller/BILD

Prof. Wolfgang Henrich hat vor drei Jahren die deutschlandweite Aufklärungsinitiative „Schüttel-Mich-Nicht“ ins Leben gerufen – viele Prominente unterstützen das Projekt bis heute.

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Durch den Einsatz konnten Kliniken in ganz Deutschland mit „Schüttel-Puppen“ versorgt werden. „Sie kommen bei Infoabenden im Krankenhaus und Untersuchungen vor der Entlassung zum Einsatz“, sagt Henrich.

Viele Eltern sind überfordert

Doch Henrich betont auch: Eltern brauchen heute mehr Unterstützung. Viele Familien haben keine Großeltern in der Nähe, keine Großfamilie, die hilft – oft sind sie auf sich allein gestellt, immer häufiger alleinerziehend. „Überforderung ist ein großes Thema“, so Henrich. „Auch bei Müttern und Vätern mit Zwillingen oder Drillingen.“

In Berlin haben extra ausgebildete Hebammen und Sozialarbeiter (Babylotsen) ein Auge auf überforderte Familien und helfen im Notfall.

Zur Person:
Prof. Dr. med. Wolfgang Henrich, Direktor der Klinik für Geburtsmedizin an der Berliner Charité, ist ein international anerkannter Experte für Pränataldiagnostik und Geburtshilfe. In seiner Klinik kommen jährlich rund 5000 Babys zur Welt.