Politiker haben alarmiert auf die Infrastruktur-Streichliste des Bundesverkehrsministeriums reagiert, die unter anderem den Bahn-Neubau der Strecke Augsburg – Ulm beinhaltet. Grünen-Bundestagsabgeordnete Claudia Roth sprach von einem „skandalösen Signal für die Mobilitätswende“, sollte das Aus tatsächlich so kommen. „Nun werden die falschen und mehr als schädlichen Prioritätensetzungen der Bundesregierung beim Bundeshaushalt hier vor Ort direkt spürbar“, so Roth. Wenn mit dem Sondervermögen Haushaltslöcher gestopft statt Zusatzinvestitionen finanziert würden, komme genau so etwas heraus.

Auch die FDP äußerte sich besorgt. „Wenn das Neubauprojekt der Bahntrasse Augsburg–Ulm auf der Streichliste des Bundesverkehrsministeriums bleibt, ist das faktisch das Aus für eines der zentralen Infrastrukturvorhaben in Süddeutschland. Für Augsburg und die gesamte Region Bayerisch-Schwaben wäre das ein schwerer Rückschlag – für die Bürgerinnen und Bürger, für die Wirtschaft und für die Zukunftsperspektive unserer Region“, so der Augsburger Co-Vorsitzende Ralph Neugschwender. Auch er kritisierte, dass trotz Milliarden-Schuldenaufnahme wohl kein Geld für Infrastrukturprojekte vorhanden sei.

Das mögliche Aus der Neubaustrecke ist die jüngste Hiobsbotschaft, was den regionalen Bahnausbau betrifft. Denn so werden auch Verbesserungen für den Nahverkehr im Augsburger Westen auf absehbare Zeit nicht möglich sein, wenn sich Fernverkehr und Pendlerzüge weiterhin die Bestandsstrecke Richtung Ulm teilen müssen. Zuletzt hatte sich schon abgezeichnet, dass die anstehende Sanierung der Bestandsstrecke von 2030 auf 2034 verschoben werden soll. Auch das dritte Gleis Richtung Donauwörth, das mehr Stabilität im Nahverkehr im Augsburger Norden bringen würde, liegt auf Eis.

  • Stefan Krog

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