Newsblog zum Ukraine-Krieg
Putin-Vertrauter tritt von Kreml-Posten zurück
Aktualisiert am 18.09.2025 – 14:45 UhrLesedauer: 20 Min.
Wladimir Putin (l.) mit Dmitri Kosak (Archivbild): Der Putin-Vertraute ist zurückgetreten. (Quelle: Mikhail Metzel via www.imago-images.de/imago)
Der stellvertretende Stabschef des Kremls tritt zurück. Die Ukraine greift erneut Raffinerien in Russland an. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Donnerstag, 18. September
Dmitri Kosak galt lange Jahre als Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Jetzt scheidet er laut offiziellen Angaben aus der Kremlverwaltung aus. Er könne den Rücktritt von Kosak bestätigen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er verlasse den Posten des stellvertretenden Leiters der Präsidialverwaltung „auf eigenen Wunsch“, betonte Peskow. Einem Bericht des Portals „RBK“ zufolge soll er planen, in die Wirtschaft zu gehen.
Die Ukraine hat Raffinerien in zwei russischen Regionen nahe der Wolga mit Drohnen angegriffen. In der Nacht sei die Millionenstadt Wolgograd beschossen worden, teilte Gouverneur Andrej Botscharow mit. Seinen Angaben nach gab es lediglich geringere Schäden an einigen Wohnhäusern wegen herabfallender Drohnentrümmer.
Das ukrainische Militär hingegen spricht von einem Treffer in der dortigen Raffinerie. „Vorläufigen Informationen nach wurde die Arbeit der Raffinerie gestoppt“, teilten die Spezialkräfte der ukrainischen Armee bei Telegram mit. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
Eine weitere Attacke gab es am Morgen auf die benachbarte Region Baschkortostan. In der Stadt Salawat sei ein zu Gazprom gehörender Chemiebetrieb von zwei Drohnen getroffen worden, bestätigte das Oberhaupt der Region, Radi Chabirow, den Angriff. „Derzeit löschen wir das Feuer, alle Einsatzkräfte sind vor Ort.“ Tote und Verletzte habe es nicht gegeben, schrieb er auf Telegram. Das Ausmaß der Schäden müsse noch geprüft werden. Das russische Militär hat dabei nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag 43 ukrainische Drohnen abgefangen, darunter knapp ein Dutzend im Gebiet Wolgograd.
Russlands Militär ist auf Spenden angewiesen, um einsatzfähig zu bleiben. Jetzt könnten Korruptionsvorwürfe die Finanzierung von Putins Streitkräften gefährden. Lesen Sie hier mehr dazu.
Russische Angriffe in der zentralukrainischen Region Poltawa haben örtlichen Angaben zufolge Stromausfälle und Störungen im Bahnverkehr verursacht. Zudem seien fünf Menschen verletzt worden, vier davon bei einem Drohnenangriff auf eine Tankstelle, teilten die Rettungsdienste vor Ort mit. Auch die Bahninfrastruktur wurde getroffen, wie Regionalgouverneur Wolodymyr Kohut beim Kurznachrichtendienst Telegram schreibt. Nach Angaben der staatlichen Eisenbahn kommt es zu Störungen und Zugverspätungen von bis zu drei Stunden. Eine russische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.