München – Diese Wiesn schlägt alle Rekorde, noch bevor sie begonnen hat. BILD berichtete über ein Steak für satte 229 Euro auf der Karte des Bräurosl-Festzelts. Doch es geht noch deutlich teurer auf dem Oktoberfest. Jetzt gibt es das gleiche Gericht sogar für 410 Euro!
Allerdings nicht auf der regulären Karte wie im Bräurosl, sondern bei einem Wiesn-Menü, das vorbestellt werden muss.
„Das Stockyard Fleisch bietet ein besonders volles Geschmackserlebnis“, heißt es auf der Karte von Käfers Wiesn-Schänke. Gemeint ist ein Tomahawk-Karree vom Wagyu, einer japanischen Rinder-Rasse.
Verkauft das teuerste Wiesn-Gericht: Wirt Michael Käfer in seiner Käfer-Schänke
Foto: Fredrik von Erichsen
Die Beilagen zum teuren Steak
„Von dem Stück werden bis zu 5 Personen satt“, sagt Wiesn-Wirt Michael Käfer zu BILD. „Es ist 1200 Gramm schwer. Wenn man das umrechnet, kommt ein Preis pro Person von 82 Euro raus. Das können Sie auch in einem guten Steak-Haus dafür ausgeben.“
Dazu gibt’s Sauce béarnaise, Pastinaken-Püree, Spinat und Estragon-Butter.
Unternehmer können damit vor Kunden angeben
„Es gibt immer Gäste auf dem Oktoberfest, die das bezahlen“, sagt der Münchner Gastro-Experte Willy Faber. „Das Fleisch vom Wagyu-Rind ist schon sehr wertvoll, die Zubereitung nicht einfach. Es wird bei einer Kerntemperatur von 56 Grad gegrillt. Das braucht seine Zeit. Und ein solches Steak hat einfach seinen Preis.“
Faber denkt an Unternehmer, die internationale Kunden auf der Wiesn bewirten möchten. „So ein Steak sieht sensationell aus, das ist ein echter Brustschweller für den Gastgeber. Solcher Luxus ist auf der Wiesn nichts Ungewöhnliches, wo man sogar Champagner-Flaschen für 3000 Euro kaufen kann.“
Mehr zum ThemaKäfer serviert das Steak selten auf dem Oktoberfest
Michael Käfer rechnet damit, dass das Super-Steak nur etwa ein halbes Dutzend Mal auf der Wiesn verkauft wird. Laut seiner Menükarte werde das Fleisch „frei von Wachstumshormonen und ohne Antibiotika oder gentechnisch verändertem Futtermittel“ gezüchtet.
Und vor allem: Die Rinder werden in einer besonders „stressfreien Atmosphäre“ gehalten. Im Gegensatz zum Gast, wenn dann die Rechnung kommt …
Willy Faber (67) ist ein Münchner Gastro-Journalist und Gründer des Gastronomie-Reports. Bis vor zwei Jahren war er auch Herausgeber des Fachblattes für Wirte und Hoteliers.