Stand: 18.09.2025 20:42 Uhr

Die zu Beginn der neuen Saison stark umformierte und mit dem nagelneuen Coach Kasper Hjulmand besetzte Elf von Bayer Leverkusen hat bei ihrem Saisonauftakt der Champions League ein glückliches Remis erreicht. Die Werkself spielte beim FC Kopenhagen 2:2 (0:1).

Überraschend, aber konsequent zu Ende gespielt, ging der FC Kopenhagen früh in Führung. Leverkusens Abwehr hatte Jordan Larsson aus den Augen verloren (9.). Weil spielerisch noch nichts wirklich funktionierte, musste eine Standardsituation helfen: Alex Grimaldo bewahrte mit einem wunderschönen Freistoßtreffer in der 82. Minute die Bayer-Elf scheinbar vor einer Niederlage (82.). Dann traf der eingewechselte Robert Silva (87.) mit einem Kopfballtreffer, doch der spät eingewechselte Argentinier Claudio Echeverri provozierte ein Eigentor von Kopenhagens Abwehrspieler Pantelis Hatzidiakos (90.+1).

Zu viel „Abtasten“, viel zu wenig Zugriff

Der Führungstreffer der Dänen fiel in einer Phase, die gemeinhin mit „Abtasten“ tituliert wird. Der Kopenhagener Kapitän Thomas Delaney, gut bekannt aus Bremer, Dortmunder und Hoffenheimer Bundesliga-Zeiten, beförderte einen Ball schnell aus dem Mittelfeld auf die linke Seite. Der linke Schienenspieler Elias Achouri ließ sich bis zur Grundlinie treiben und chippte den Ball zurück ins Strafraumzentrum. Dorthin orientierte sich Jordan Larsson, und während die Leverkusener Abwehr noch gedanklich beim Abtasten war, verwandelte der nominelle Rechtsaußen die Hereingabe stark zum 1:0.

Leverkusen erspielte sich in der ersten halben Stunde trotz viel mehr Ballbesitzes nur eine einzige Torchance: Nach einem vom aserbaidschanischen Schiedsrichter Alijar Aghajew geschenkten Freistoß beförderte Standardschütze Alex Grimaldo den Ball deutlich über den dänischen Kasten.

Dafür wurde es jeweils gefährlich, wenn die Gastgeber schnell aus der eigenen Hälfte umschalten konnten. Doch einmal bekam Bayer das verteidigt (33. gegen Huescas) und einmal tropfte eine Hereingabe von Mohamed Elyounoussi auf die Latte, ohne aber wirklich gefährlich zu werden.

Glanztat von Flekken gegen Moukoko

Riesenglück hatte Leverkusen kurz vor der Pause: Wieder wurde das Spiel von den Dänen schnell gemacht. Elyounoussi spielte von halbrechts den völlig freistehenden Yousouffa Moukoko am Elfmeterpunkt an. Doch das frühere deutsche Wunderkind schoss den Ball viel zu unplatziert auf Keeper Mark Flekken in dessen erstem Champions-League-Spiel. Der Tormann riss den rechten Arm hoch und wehrte den Schuss ab, der deutlich als hundertprozentige Torchance niedergschrieben werden muss. Kurz vor dem Pausenpfiff zog Grimaldo noch einmal aus der Distanz ab, verfehlte aber erneut das Ziel.

Partie nach dem Seitenwechsel offener

Nach dem Seitenwechsel setze sich der Charakter des Spiels fort. Die Gäste aus dem Rheinland hatten mehr Spielanteile, die Dänen lauerten auf Umschaltmomente, fingen sogar zunehmend an, höher zu pressen.

Dies wiederum brachte Bayer Leverkusen Raum für eigene Angriffe. Und prompt ergab sich nach etwa einer gespielten Stunde die beste Chance für die Deutschen. Eliesse Ben Seghir fasste sich an der Strafraumgrenze ein Herz und schnibbelte, traf aber nur den rechten Außenpfosten.

Die nächste Chance für die Gäste folgte fünf Minuten später, als Patrik Schick zum Abschluss kam. Aber auch der Leverkusener Angreifer schoss zu zentral aufs Tor, Dominik Kotarski konnte für die Hausherren klären.

Bei Leverkusen fehlt die Verbindung

Beim Vergleich mit dem sicherlich nicht zur europäischen Elite zählenden Kopenhagen wurde deutlich, dass der Däne Hjulmand in der kurzen Zeit seiner Tätigkeit in Leverkusen noch nicht viel Zeit hatte, um dem Team einen Stempel aufzudrücken. Weltklassespieler wie Zugang Lucas Vazquez von Real Madrid sah beim Gegentreffer alles andere als gut aus. Captain Robert Andrich im Mittelfeld war – wie immer – sehr engagiert, konnte aber kaum Akzente setzen. So hing vorne Mittelstürmer Schick viel zu häufig in der Luft, Routinier Grimaldo produzierte vor allem bei seinen Standards keine Gefahr – aber eben einmal doch!

Denn nach einem Foul an Schick legte sich Grimaldo den Ball 24 Meter vor dem Tor zurecht und ließ sich diese Chance diesmal nicht entgehen. Mit rechts zauberte der Spanier den Ball über die Mauer und erzielte mit Hilfe der Unterkante der Latte den glücklichen Ausgleich.

Dramatische Schlussphase

Als Robert mit dem Kopf nach einer Flanke von der rechten Seite die erneute Führung der Dänen erzielte, jubelte der „Parken“ in der dänischen Hauptstadt. Doch Leverkusen zeigte ein Stück weit seine alten Fähigkeiten von „Laterkusen“ – Echeverri tankte sich links durch und wollte den Ball ins Zentrum spielen. Hatzidiakos ging zum Ball und lenkte ihn mit dem Oberschenkel ins eigene Tor ab.