In der Königsklasse klappt es: Nach schwacher Leistung in der Liga zeigen die Füchse abermals eine Reaktion in der Champions League – und bezwingen Topklub Aalborg Handbold.
Die Füchse Berlin haben in der Champions League ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Der amtierende deutsche Handball-Meister gewann am Donnerstag gegen den dänischen Klub Aalborg Handbold mit 31:28 (17:13). Bester Schütze war Mathias Gidsel mit acht Treffern.
Nach dem Auftaktsieg in der Vorwoche gegen HBC Nantes war es für die Füchse der zweite Erfolg im zweiten Spiel in der Königsklasse.
Zwei Dänen müssen die Füchse Berlin aus dem sportlichen Chaos navigieren
Vor zwei Wochen sorgten die Füchse Berlin mit dem Aus von Stefan Kretzschmar und Jaron Siewert für ein Handball-Beben. Seitdem läuft es nicht mehr rund bei den Berlinern. Deren dänisches Duo will nun die Wende einleiten. Von Jakob Lobachmehr
Intensive Duelle mit Aalborgs Abwehrspielern
In der Bundesliga musste das Team von Nicolej Krickau zuletzt ein Formtief verkraften. Zwei Niederlagen gegen Magdeburg (32:39) und Gummersbach (29:34) hatten die ohnehin angespannte Lage bei den Füchsen weiter verschärft. Im Verein brodelt es, Anfang September kam es zum Rauswurf von Meistertrainer Jaron Siewert, auch von Sportvorstand Stefan Kretzschmar trennte sich der Verein.
Im Champions-League-Duell mit dem achtmaligen dänischen Meister zeigten sich die Füchse jedoch von Beginn an in starker Verfassung, auch ohne das verletzte Trio Nils Lichtlein, Leo Prantner und Lukas Herburger. Welthandballer Mathias Gidsel prägte die Anfangsphase mit drei Treffern in den ersten zehn Minuten und intensiven Körperduellen mit Aalborgs Defensivspezialisten.
Berlin setzt sich erstmals ab
Mit einem erfolgreichen Einflieger von Hakun West av Teigum von rechts außen und einem sicheren Siebenmeter von Tim Freihöfer bauten die Füchse ihre Führung erstmals auf drei Tore aus (10:7).
Durch aggressive Verteidigung und einen erneut starken Rückhalt im Tor – Dejan Milosavljev glänzte mit sechs Paraden in der ersten Halbzeit – behielten die Berliner die Spielkontrolle. Auch Aalborgs Spielmacher-Backup Juri Knorr (ehemals Rhein-Neckar Löwen) fand kein Mittel gegen die entschlossene Abwehrarbeit der Gastgeber.
Die Berliner verpassten es aber ihrerseits, sich entscheidend abzusetzen, blieben vorübergehend sechs Minuten ohne Torerfolg. Mit 17:13 ging es in die Pause.
Füchse Berlin erleben Debakel in Gummersbach
Mehr Zeitstrafen für die Dänen
Nach der Pause machten die Füchse weiter Druck und zogen in der 38. Minute auf sieben Tore davon. Die Aalborger taten sich schwer, eine Antwort zu finden – zumal sie immer wieder in Unterzahl gerieten (sechs Zeitstrafen), während die Berliner nur zweimal dezimiert waren.
Doch in der Füchse-Abwehr schlichen sich mehr und mehr Unkonzentriertheiten ein, der Hauptstadt-Klub führte vier Minuten vor Schluss nur noch mit drei Toren (29:26). Die Sieben-Feldspieler-Taktik der Dänen mit leerem Tor schien zunächst aufzugehen. Doch näher heran ließen die Füchse den Gegner nicht mehr kommen, in der 59. Minute sorgte Av Teigum mit seinem Treffer zum 31:27 für die endgültige Entscheidung. Der Entstand lautete 31:28.
Sendung: rbb24 Inforadio, 18.09.2025, 21:15 Uhr