Bei US-Luftangriffen im Jemen ist ein Ölhafen der Huthi-Miliz
so stark verwüstet worden, dass Öl ins Rote Meer
ausgelaufen ist. Das zeigen Satellitenaufnahmen des US-Unternehmens
Planet Labs PBC, die die Nachrichtenagentur AP auswertete. Zu
sehen sind demnach auch zerstörte Tanks und Fahrzeuge im Ölhafen Ras
Issa. 

Nach Angaben der Huthis wurden durch die
Luftangriffe in der Nacht zum Freitag mindestens 74 Menschen getötet, darunter Sanitäter und Zivilisten. Das
US-Militär bestätigte die Angriffe. Wie der Huthi-nahe Sender Al-Masirah berichtete, seien bei dem Angriff 80 Menschen gestorben, 150 weitere wurden demnach verletzt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

USA wollen Druck auf den Iran verstärken

Sollten
die Angaben der Huthis stimmen, wäre es der bisher tödlichste US-Angriff
im Jemen seit Beginn der jüngsten Militäroffensive vor gut einem Monat. Das US-Militär hatte Mitte März auf Anordnung von Präsident Donald Trump
mit neuen Attacken gegen die proiranische Huthi-Miliz begonnen. Ziel der Offensive ist es demnach, weitere Angriffe der Miliz auf Schiffe
im Roten Meer zu verhindern, aber auch Druck auf den Iran aufzubauen. Die iranische Regierung ist die engste Verbündete der Huthis. Seit
vergangener Woche verhandeln die USA mit dem Iran wieder über dessen
umstrittenes Atomprogramm.

Im Rahmen der Militäroffensive war US-Verteidigungsminister Pete Hegseth in die Kritik geraten, weil er die Pläne zuvor in einer Chatgruppe über die Plattform Signal geteilt hatte, unter Umgehung üblicher Sicherheitsstandards. Ein Journalist, der zuvor versehentlich in die Gruppe eingeladen worden war, hatte darüber berichtet.

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