Die Umweltaktion der Stadt Willich zur kostenlosen Ausgabe von Mikroplastikfiltern für Waschmaschinen ist auf große Nachfrage gestoßen: Die 20 Filter waren schnell vergriffen. Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) überreichte die ersten Filter mit Rebecca Breuer vom Team „Umwelt und Nachhaltige Stadtentwicklung“ an Bela Baum, Annika Jäschke und Nadine Haas.

Dass man die Filter an die Bürger verschenke, habe Gründe, so die Stadt Willich in einer Pressemitteilung: „Wir möchten verdeutlichen, dass man auch hier vor Ort in Willich, in seiner Wohnung, mit seinem eigenen Handeln täglich ganz konkret etwas gegen das Umweltproblem Mikroplastik tun kann“, sagt Pakusch. Rebecca Breuer erläutert, dass Mikroplastik weltweit in Regionen und Ökosystemen verbreitet sei – und sich darum letztlich auch in Lebensmitteln, Getränken, tierischen und menschlichen Organen sowie Geweben wiederfinde. „Und das birgt dann ein wirkliches Gesundheitsrisiko für den Menschen: Die Aufnahme erfolgt durch Lebensmittel oder Luftverschmutzung, der Stoff wird in Zellen aufgenommen und wird, was Studien belegen, über den Blutkreislauf in die Arterien transportiert – was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.“

Beim Mikroplastik handelt es sich laut Umweltbundesamt um winzige Kunststoffteile, die kleiner als fünf Millimeter sind, als „primäres Mikroplastik“ direkt in die Umwelt freigesetzt werden und sich als sekundäres Mikroplastik durch die Zersetzung größerer Kunststoffteile bilden. Synthetische Textilien wie Polyester oder Elastan zählen zu den Hauptquellen von Mikroplastik und gelangen beim Waschen über das Abwasser in die Gewässer.

Mikroplastikfilter für Waschmaschinen bestehen aus Membranen oder feinen Sieben und fangen so bis zu mehr als 90 Prozent der freigesetzten Mikrofasern auf, erläutert Breuer. „Die Filter tragen faktisch direkt zur Entlastung unserer Umwelt bei und reduzieren wirksam die Verschmutzung unserer Flüsse, Seen und Meere, entlasten die Kläranlagen – und bestehen übrigens oft aus recyceltem Material.“