Tausende Anwohner rund um die Berliner Fischerinsel mussten in der Nacht ihre Häuser verlassen. In der Spree wurde eine Weltkriegsbombe gefunden. Nun hat die Polizei Entwarnung gegeben: Die Brandbombe ist ungefährlich.
- Brandbombe nahe der Fischerinsel in Berlin-Mitte ist ungefährlich
- Taucher hatten Blindgänger am frühen Freitagmorgen unter Wasser begutachten können
- 10.000 Menschen hatten ihre Wohnungen verlassen müssen
- auch die U2 war zeitweise unterbrochen
- Munition war am Donnerstagabend bei Routinearbeiten vom Kampfmittelräumdienst in der Spree gefunden worden
Die vor der Fischerinsel in Berlin-Mitte gefundene Weltkriegsbombe ist ungefährlich. Wie eine Polizeisprecherin dem rbb am Freitagmorgen sagte, haben die Experten den Blindgänger unter Wasser begutachtet. Dabei habe sich rausgestellt, dass es sich um eine „ungefährliche Bombe“ handelt.
Tausende Bewohner rund um die Berliner Fischerinsel mussten in der Nacht zu Freitag wegen des Bombenblindgängers in der Spree am Mühlendamm ihre Wohnungen verlassen. Die Evakuierung war um 5 Uhr abgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Dabei habe es keine nennenswerten Probleme gegeben. Betroffen waren rund 10.000 Menschen. Die Evakuierungsmaßnahme war notwendig, weil ein Transport der Bombe im Vorhinein ausgeschlossen worden war.
Die Polizei veröffentlichte auf der Plattform X eine Karte mit dem Sperrkreis.
Sofortige Absperrung nach Fund
Am frühen Donnerstagabend hatte die Polizei zunächst den Verdacht auf einen Blindgängerfund in der Spree vermeldet und dann am späten Abend die Evakuierung des Umfeldes angekündigt. Die Experten der Polizei gingen davon aus, dass es sich bei dem Fund um eine Weltkriegsbombe handelt, sagte Polizeisprecher Michael Gassen am Donnerstag dem rbb.
Der Bereich unmittelbar um den Fundort an der Mühlendammschleuse war am Abend sofort abgesperrt worden, der Schiffsverkehr auf der Spree wurde laut Polizei unterbrochen. Die Stadtbahn war nicht betroffen, die U2 wurde aber zwischen Alexanderplatz und Spittelmarkt unterbrochen.
12.400 Menschen müssen wegen Bombenentschärfung ihre Wohnungen verlassen
In Berlin-Spandau ist am Mittwoch eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden, sie soll am Freitag entschärft werden. Mehr als 12.000 Menschen müssen evakuiert werden, auch das Vivantes-Klinikum ist betroffen.mehr
Rotes Rathaus musste evakuiert werden
Medizinische Einrichtungen waren den Angaben der Polizei zufolge von der Evakuierung nicht betroffen. Allerdings lagen Botschaften sowie Senatsgebäude inklusive dem Roten Rathaus und mehrere Hochhäuser im Sperrkreis.
Polizeikräfte gingen am Donnerstagabend von Haus zu Haus, um die Bewohner zu informieren. Auch Lautsprecherdurchsagen waren zu hören, mit denen die Menschen aufgefordert wurden, den Sperrkreis zu verlassen. Das Bezirksamt Mitte hatte eine Notunterkunft im Rathaus Mitte eingerichtet. BVG-Busse waren in der Nacht für den Transport im Einsatz.
Ein Polizeisprecher sagte in der Nacht, auch Krankentransporte in die Notunterkunft habe es gegeben. Insgesamt seien die Einsatzkräfte auf „viel Verständnis“ gestoßen, weil man wisse, „es geht hier um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger“.
Begutachtung aufgrund der Bedingungen schwierig
Bei der Entschärfung war Eile geboten, weil die Beschaffenheit der Bombe zunächst unklar war, so ein Polizeisprecher. In der Nacht hieß es von der Polizei, Taucher und Entschärfer hätten in der Spree die „schwierige Herausforderung“, die Bombe „in der Tiefe, in der Dunkelheit und in dem Schlick, der dort noch ist“ zu begutachten, um dann über die Art der Entschärfung zu entscheiden. Eine Entschärfung war aber nicht notwendig.
Der Kampfmittelräumdienst hat die Spree mit einem Bagger abgesucht
Die Bombe wurde laut Polizei bei Routinearbeiten des Kampfmittelräumdienstes gefunden. Die Kampfmittelexperten hatten den Grund der Spree mit einem Bagger auf einem Arbeitsponton abgesucht.
Weitere Bombeneinsätze am Freitag
Erst am Mittwoch war in Spandau eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Auch sie soll am Freitag unschädlich werden. Deswegen müssen dort rund 12.400 Menschen bis 8 Uhr ihre Wohnungen verlassen. Zudem gibt es eine Bombenentschärfung an der A15 zwischen den Autobahnanschlussstellen Cottbus Süd und Roggosen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 19.09.2025, 06:40 Uhr