Der Volkswagen-Konzern führt Gespräche mit der US-Regierung über Investitionen in Amerika im Gegenzug für ein Entgegenkommen bei den Einfuhrzöllen. Und Donald Trump bestätigt erstmals Gespräche mit China. Alle Entwicklungen zum Zollstreit im Liveticker.
Nachdem sich der Zollstreit zwischen den USA und China zugespitzt hat, zeichnet sich eine erste Annäherung der beiden Wirtschaftsmächte ab. US-Präsident Trump bestätigt Gespräche mit China und lobt Präsident Xi.
01:00 Uhr – Kommunen rechnen mit Einnahmerückgang durch US-Zölle
Die Kommunen in Deutschland erwarten als Folge der US-Sonderzölle schon bald geringere Einnahmen. „Zölle treffen die exportorientierte deutsche Wirtschaft besonders hart“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, André Berghegger, der „Welt am Sonntag“.
„Die Gewinne der Unternehmen werden voraussichtlich geringer ausfallen – und damit auch die Gewerbesteuer, die letztlich vom Gewinn der Unternehmen abhängt. Deshalb werden wir die Auswirkungen dieser Entscheidungen unmittelbar in den kommunalen Kassen spüren“, argumentierte Berghegger.
Er rechnet mit Einsparungen der Kommunen. Kürzungen bei den Investitionen in die Infrastruktur seien unausweichlich. „Angesichts eines bestehenden Investitionsrückstandes von 186 Milliarden Euro sowie notwendiger massiver Investitionen in die Transformation wäre dies fatal, gerade für die Wirtschaft“, sagte Berghegger.
01:00 Uhr – Top-Ökonom Hüther: „Trump ist derzeit das größte Problem für die deutsche Wirtschaft“
Der Ökonom Michael Hüther warnt vor dem US-Präsidenten, der ein massives Risiko für die deutsche Wirtschaft sei: „Das größte Problem für uns ist aktuell Donald Trump“, sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Für eine so exportabhängige Volkswirtschaft wie Deutschland wäre eine Rückabwicklung der Weltwirtschaftsordnung eine Katastrophe.
Mit Blick auf den aktuellen Handelskonflikt zwischen den USA und der EU forderte Hüther eine entschlossene Reaktion auf europäischer Ebene. „Handelspolitik wird in Brüssel gemacht – aus gutem Grund“. Die EU habe bereits mögliche Gegenmaßnahmen skizziert. „Wichtig ist, dass Deutschland innerhalb Europas wieder eine klare Führungsrolle übernimmt“, so der Ökonom. Dies müsse in enger Kooperation mit Paris, Warschau und Rom erfolgen.
00:08 Uhr – Weißes Haus: Trump und Starmer haben über Handel gesprochen
US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben des Weißen Hauses in einem Telefonat am Freitag mit dem britischen Premierminister Keir Starmer über den Handel zwischen den USA und Großbritannien gesprochen. Bei dem Gespräch sei es auch um die Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg und um die Situation im Nahen Osten gegangen.
Freitag, 18. April19:50 Uhr – Lkw-Hersteller Volvo will bis zu 800 Angestellte in den USA entlassen
Der Lkw-Hersteller Volvo plant in den kommenden drei Monaten die Entlassung von bis zu 800 Mitarbeitern an drei US-Standorten. Grund dafür sind Marktunsicherheiten und Nachfragesorgen angesichts der Zölle von Präsident Donald Trump, teilte der Sprecher der Volvo Group North America mit. Betroffen seien Standorte in den Bundesstaaten Pennsylvania, Virginia und Maryland.
Der zum schwedischen Konzern AB Volvo gehörende Nutzfahrzeughersteller beschäftigt nach eigenen Angaben fast 20.000 Menschen in Nordamerika. „Bestellungen für Schwerlastwagen werden weiterhin negativ beeinflusst durch Marktunsicherheiten bezüglich Frachtraten und Nachfrage, mögliche regulatorische Änderungen und die Auswirkungen von Zöllen“, erklärte der Sprecher.
19:16 Uhr – Trump: Führen nette Gespräche mit China
Die USA und China sind nach Angaben von US-Präsident Donald Trump trotz des Handelskriegs in einem guten Kontakt. „Übrigens führen wir nette Gespräche mit China“, sagt Trump vor Reportern im Weißen Haus. „Es ist wirklich sehr gut.“ Weitere Details nennt er zunächst nicht.
18:19 Uhr – Nationaler Wirtschaftsberater: Trump wird Entlassung von Fed-Chef Powell prüfen
Der Leiter des Nationalen Wirtschaftsrats in den USA schließt die Entlassung des Chefs der Notenbank Fed, Jerome Powell, nicht aus. Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, sagte auf die Frage, ob der Rauswurf von Powell eine Option sei: „Der Präsident (Donald Trump) und sein Team werden diese Angelegenheit weiter prüfen.“ Trump hatte am Donnerstag Powell erneut vorgeworfen, „Politik zu machen“, indem er die Zinssätze nicht senkte. Der Präsident erklärte zudem, er habe die Macht, Powell sehr schnell von seinem Posten zu vertreiben.
Hassett hatte noch 2021 in seinem Buch „The Drift: Stopping America’s Slide to Socialism“ argumentiert, dass eine Entlassung von Powell während Trumps erster Amtszeit dem Ruf der Fed als objektiver und unabhängiger Verwalter der Geldmenge des Landes geschadet hätte und die Glaubwürdigkeit des Dollars hätte gefährden und den Aktienmarkt abstürzen lassen können. Nun erklärte er: „Ich denke, dass der Markt zu dieser Zeit ein völlig anderer war. Und, wissen Sie, ich bezog mich auf die rechtliche Analyse, die wir damals hatten. Und wenn es eine neue rechtliche Analyse gibt, die etwas anderes besagt, dann müssen wir unsere Reaktion überdenken.“
17:50 Uhr – China protestiert gegen neue US-Maßnahmen
Das chinesische Handelsministerium protestiert gegen neue US-Einschränkungen im bilateralen Handel. Die USA hatten zuvor Maßnahmen gegen Chinas Schiffbau-, Schifffahrts- und Logistiksektoren angekündigt. Das soll etwa Hafengebühren für Schiffe betreffen, die chinesische Waren transportieren oder im chinesischen Auftrag unterwegs sind. „China wird die entsprechenden Entwicklungen auf US-Seite genau beobachten und entschlossen notwendige Maßnahmen ergreifen, um die eigenen Interessen zu schützen“, teilte das Ministerium mit.
16:46 Uhr – VW verhandelt mit US-Regierung über Entgegenkommen bei Zöllen
Der Volkswagen-Konzern führt Gespräche mit der US-Regierung über Investitionen in Amerika im Gegenzug für ein Entgegenkommen bei den US-Einfuhrzöllen. „Wir haben eine Vorwärtsstrategie mit spannenden Projektansätzen, maßgeschneidert und attraktiv für den US-amerikanischen Markt. Das werfen wir in die Waagschale. Aktuell laufen konstruktive Gespräche mit der US-Regierung, sagte VW-Chef Oliver Blume der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir haben einiges anzubieten und wollen weiter expandieren. Die Marke Volkswagen hat Chancen im Produktportfolio. Für Audi würde eine US-Produktion im Rahmen unserer Strategie ein Entwicklungsschritt sein.“
„Wir werden unser Möglichstes tun, als verlässlicher Investor und Partner in den USA zu agieren“, sagte Blume über die Gespräche mit der Verwaltung von US-Präsident Donald Trump. „Ich sehe die Industrie als Teil der Lösung. Unser größter Hebel ist es, in den Regionen der Welt zu investieren, für Beschäftigung zu sorgen und Partnerschaften zu schließen.“
15:54 Uhr – China und Kambodscha festigen wirtschaftliche Zusammenarbeit
China und Kambodscha haben den Aufbau von Lieferketten vereinbart und wollen bei der Verkehrsinfrastruktur stärker zusammenarbeiten. Das geht aus einer Erklärung beider Staaten hervor, die das chinesische Außenministerium veröffentlichte. Geplant ist unter anderem der Bau eines Kanals von 180 Kilometern Länge. Das Abkommen bildet den Abschluss der Südostasien-Reise des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, die auch Vietnam und Malaysia umfasste. Die Reise war Teil der Bemühungen Chinas, die wirtschaftlichen Beziehungen zu Nachbarn angesichts des Zollstreits mit den USA zu festigen.
10:45 Uhr – US-Vizepräsident J.D. Vance in Rom gelandet
US-Vizepräsident J.D. besucht über Ostern Rom. Geplant ist ein Besuch im Vatikan und ein Gespräch mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Dabei dürfte es auch um die Zoll-Politik gehen.
09:44 Uhr – Japanische Börse erlebt beste Handelswoche seit drei Monaten
Die japanische Börse hat um ein Prozent zugelegt und ihre beste Handelswoche seit drei Monaten verzeichnet. In Tokio schloss der Nikkei-Index 1,03 Prozent im Plus bei 34.730 Punkten. Der breiter gefasste Topix notierte 1,14 Prozent höher bei 2559 Zählern. Der Nikkei stieg in dieser Woche um 3,41 Prozent – das ist sein stärkster Anstieg seit dem 20. Januar.
02:22 Uhr – Last-Minute-Erholungen bei chinesischen Aktien deuten auf versteckte staatliche Einflussnahme hin
Der chinesische Staatsfonds scheint diese Woche eingeschritten zu sein, um die Aktienkurse zu stützen, da die eskalierenden Handelsspannungen mit den USA die Anleger verunsichern. Börsengehandelte Fonds verzeichneten in den letzten 20 Minuten der Handelssitzung der letzten drei Tage einen sprunghaften Anstieg ihrer Umsätze. Die steigenden Handelszahlen des Huatai-Pinebridge CSI 300 ETF und des China AMC SSE 50 ETF verhalfen dem Shanghai Stock Exchange Composite Index zum achten Tag in Folge zu einem Anstieg und markierten damit seine längste Gewinnserie seit Oktober.
01:31 Uhr – Trump plant Gebühren auf chinesische Schiffe in US-Häfen
Die Trump-Regierung hat Schritte unternommen, um Gebühren auf chinesische Schiffe zu erheben, die in US-Häfen anlegen. Nach einem Plan des US-Handelsbeauftragten sollen alle in China gebauten und in chinesischem Besitz befindlichen Schiffe, die in den USA anlegen, einer Gebühr auf Basis des transportierten Warenvolumens unterliegen. Der Vorschlag folgt auf eine monatelange Untersuchung der Trump-Regierung, die sich mit der Frage befasst, ob der chinesische Schiffbau die nationale Sicherheit der USA gefährdet.
Die sogenannte 301-Petition ordnet an, dass die Gebühr in sechs Monaten in Kraft treten soll. Eine weitere Phase, die die Einfuhr ausländischer Flüssiggasschiffe einschränkt, soll in drei Jahren beginnen. Die Einnahmen aus den Gebühren sollen dazu dienen, die schwächelnde US-Schiffbauindustrie wiederzubeleben, die sich schon lange vom Bau kommerzieller Schiffe auf Marineaufträge konzentriert hat.
01:17 Uhr – Temu und Shein wollen wegen Trump-Zöllen Preise erhöhen
Die in China gegründeten E-Commerce-Websites Temu und Shein wollen ab nächster Woche die Preise für US-Kunden erhöhen. Temu, das dem chinesischen E-Commerce-Unternehmen PDD Holdings gehört, und Shein, das mittlerweile in Singapur ansässig ist, gaben in getrennten, aber nahezu identischen Mitteilungen bekannt, dass ihre Betriebskosten „aufgrund der jüngsten Änderungen der globalen Handelsregeln und Zölle“ gestiegen seien.
Beide Unternehmen kündigten Preisanpassungen ab dem 25. April an, nannten jedoch keines der beiden Unternehmen Einzelheiten zur Höhe der Erhöhungen. Es war unklar, warum die beiden Konkurrenten auf ihren Shopping-Websites fast identische Aussagen veröffentlichten. Der von Trump auf die meisten in China hergestellten Produkte erhobene Zoll von 145 Prozent haben den Geschäftsmodellen der beiden Plattformen geschadet.
01:13 Uhr – Trump sagt, er zögere, die Zölle auf China weiter zu erhöhen
Präsident Trump sagt, er sei nicht bereit, die Zölle gegen China weiter zu erhöhen, da dies den Handel zwischen den beiden Ländern behindern könnt. „Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Präsident Xi, und ich denke, das wird auch so bleiben. Und ich würde sagen, sie haben schon mehrmals Kontakt aufgenommen“, sagte Trump.
Auf die Frage, ob Xi selbst ihn direkt kontaktiert habe oder ob es chinesische Beamte gewesen seien, antwortete Trump: „Nun, das Gleiche. Ich sehe das sehr ähnlich. Es dürfte sich um hochrangige Vertreter Chinas handeln.“„Wenn Sie ihn kennen würden“, fuhr Trump mit Blick auf Xi fort, „wüssten Sie, dass er genau Bescheid wusste, wenn sie Kontakt auf ihn zugingen. Er wusste alles darüber, er führt die Sache sehr präzise, sehr stark und sehr klug.“
01:00 Uhr – Merz warnt vor Paketschwemme aus China und will Abhilfe von EU
Friedrich Merz warnt davor, dass es durch die US-Zölle gegen China zur Umlenkung von Handelsströmen nach Europa kommen wird. „Wir müssen damit rechnen, dass wir noch stärker als bisher mit chinesischen Produkten überschwemmt werden“, sagt der designierte Kanzler der Funke-Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Bereits jetzt kämen jeden Tag mehr als 400.000 kleine Paketsendungen aus China an deutschen Haustüren an. „Wir müssen das schnellstmöglich wieder in geordnete Bahnen lenken“, kündigt Merz an. „Die EU-Kommission muss hier dringend handeln.“ Verbraucherschutz, der Gesundheitsschutz und die Produktsicherheit müssten gewährleistet sein.
00:47 Uhr – Trump erwartet Einigung im Zollkonflikt mit China
Im Zollstreit mit China geht Donald Trump von einer Einigung aus. „Wir sind zuversichtlich, dass wir etwas mit China ausarbeiten werden“, sagte der US-Präsident bei einem Termin im Oval Office. China habe sich bereits mehrfach an die US-Regierung gewandt und es habe sehr gute Gespräche gegeben. Trump wollte allerdings nicht sagen, ob er mit Chinas Staatschef Xi Jinping gesprochen hat. Gleichzeitig betonte er, dass man viel Zeit habe.
Trump geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass man sich mit allen Handelspartnern einigen werde. Wenn nicht, sei das auch in Ordnung. Auf die Frage einer Journalistin, wann mit einer Einigung zu rechnen sei, sagte er: „Ich würde denken, dass das in den kommenden drei oder vier Wochen abgeschlossen sein wird.“ Es war unklar, ob er sich nur auf China oder weitere Länder bezog.
dpa/AFP/rtr/Bloomberg/AP/Reuters/saha/fhs/sebe/jr