Stand: 19.09.2025 16:42 Uhr

In Berlin-Spandau ist eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. 12.400 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Weil einige den Sperrbereich nicht verließen, verzögerte sich die Entschärfung.

  • 100 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft
  • 12.400 Anwohnende hatten am Freitagmorgen den Sperrkreis verlassen müssen
  • im Vivantes-Klinikum lief der Betrieb eingeschränkt, die Rettungstelle wurde geschlossen
  • die Lynar-Grundschule sowie zwei Kitas blieben Freitag geschlossen
  • Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg war bei Bauarbeiten gefunden worden

Eine Weltkriegsbombe ist am Freitag in Berlin-Spandau erfolgreich entschärft worden. Die Polizei gab am frühen Nachmittag Entwarnung.
 
Rund 12.400 Menschen mussten für die Entschärfung des Blindgängers in der Neuendorfer Straße in Hakenfelde ihre Wohnungen verlassen. Der Sperrkreis sollte bis 8 Uhr geräumt sein, doch noch am Mittag berichtete die Polizei, dass sich vereinzelt noch Personen im Sperrkreis aufhalten würden. Die Entschärfung verzögerte sich deshalb.
 
Die Polizei patrouillierte nach eigenen Angaben „von Haustür zu Haustür, um sicherzustellen, dass der Sperrbereich tatsächlich leer ist“, erklärte ein Sprecher. Dabei kam unter anderem ein Lautsprecherwagen zum Einsatz. Zusätzlich wurden die Menschen über eine Warnmeldung des Katastrophendienstes Nina informiert.

Nachdem die Evakuierungsmaßnahmen abgeschlossen waren, konnte entschärft werden. Dafür sollte eine Hochdruckwasserschneidanlage zum Einsatz kommen, um den Zünder der Bombe zu entfernen, teilte die Polizei auf ihrem Whatsapp-Kanal mit.

Betroffene konnten seit 7 Uhr Notunterkünfte in der Turnhalle des Kant-Gymnasiums und in der Turnhalle an der Birkengrundschule aufsuchen. Dort waren laut Polizei am Morgen bereits einige Menschen untergebracht worden.

Grafik: Sperrbereich Fliegerbombe Neuendorfer Straße

Betrieb der Rettungsstelle des Vivantes-Klinikums wird eingestellt

Ebenfalls von den Sperrmaßnahmen betroffen war das Vivantes-Klinikum. Laut Polizei war eine Teilräumung ohne Einschränkung des Betriebs oder Patientenverlegungen vorgesehen. Während der Entschärfung durfte das Gebäude nicht betreten oder verlassen werden. Der Betrieb der Rettungsstelle wurde eingestellt.
 
In einer betroffenen Pflegeeinrichtung ist laut Polizei der Betrieb ebenfalls nicht eingeschränkt, allerdings könne man dort – wie in der Klinik – nicht mehr rein oder raus.
 
Geschlossen bleiben die Lynar-Grundschule, die Kindertagesstätte Oscar e.V., die Awo-Kita Wundertüte und die Unterkunft für Schutzsuchende, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Eine Weltkriegsbombe wurde bei der Fischerinsel in Berlin gefunden. Die Bombe wurde bei Bauarbeiten an der Mühlendammschleuse entdeckt, fotografiert am 19.09.2025. (Quelle: picture alliance/dpa/Michael Ukas)

Weltkriegsbombe an der Berliner Fischerinsel ist ungefährlich

Die Weltkriegsbombe, die am Freitagmorgen aus der Spree in Berlin-Mitte geborgen wurde, ist nicht mehr gefährlich. Rund 10.000 Anwohnende an der Fischerinsel hatten in der Nacht ihre Häuser verlassen müssen. Inzwischen fahren auch U2 und U5 wieder regulär.mehr

Die Weltkriegsbombe russischer Bauart war am Mittwoch bei Erdarbeiten auf einer Baustelle entdeckt worden. Da von der Bombe keine unmittelbare Gefahr ausging, entschied die Polizei, die Entschärfung erst jetzt durchzuführen. Der Fundort der Bombe ist derzeit abgesperrt und wird von der Polizei rund um die Uhr überwacht.
 
Die Evakuierung in Spandau gehört zu den größten in der Hauptstadt wegen einer Bombenentschärfung. Zudem war am Donnerstagabend ein Blindgänger an der Fischerinsel in Berlin-Mitte entdeckt worden. Auch dort war ein Sperrkreis eingerichtet und rund 10.000 Menschen evakuiert worden. Am frühen Freitagmorgen konnte aber bereits Entwarnung gegeben werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 19.09.2025, 07:35 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg