Der erste Saisonsieg hat beim FC Ingolstadt ein wenig auf sich warten lassen. Umso mehr sind die Schanzer heiß darauf, nun am Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) gegen den SV Wehen Wiesbaden nachzulegen und vor heimischem Publikum für einen gelungenen Abschluss der Englischen Woche zu sorgen. Zudem kann Trainerin Sabrina Wittmann bei drei weiteren Punkten mit ihrem Team ins Tabellenmittelfeld klettern.

Der 6:2-Erfolg beim TSV Havelse – nach 0:2-Rückstand – hat jedenfalls für große Erleichterung im FCI-Lager gesorgt. „Es war ein extremer Kraftakt. Aber die Art und Weise, wie wir das Spiel gedreht haben, geben mir sehr viel Zuversicht“, blickt Wittmann zurück und erklärt: „Wir haben bisher immer gesagt, dass wir jedes Spiel hätten gewinnen können. Aber es hat auch eines Beweises gebraucht. Obwohl Havelse in Unterzahl gespielt hat, finde ich es nicht selbstverständlich, dass wir in dieser Höhe gewonnen haben. Jetzt wissen wir, dass wir jedes Spiel gewinnen können, egal wie die Widrigkeiten und die Rückstände sind.“

FCI-Trainerin Wittmann ist von ihrer Mission überzeugt

Die FCI-Trainerin wirkte bei ihren Ausführungen sehr überzeugt. Gedanken nach dem 0:2, dass ihre Zeit als Cheftrainerin ablaufen könnte, habe sie nicht gehegt: „Ich war nach dem Elfmeter schon sehr emotional und hatte das Gefühl, dass wirklich alles gegen uns läuft, aber ich fand, dass die Jungs dann das Heft recht schnell in die Hand genommen haben.“

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Gerade Max Besuschkow, der an fünf der sechs Treffer unmittelbar beteiligt war, übernahm Verantwortung, so, wie man es sich von einem Führungsspieler vorstellt. „Er hat das Spiel an sich gerissen und in den richtigen Momenten auf unsere Seite gezogen“, lobte Wittmann, forderte dies aber auch von ihm und den anderen erfahrenen Profis ein: „Das ist Teil ihrer Aufgabe, diese unerfahrene Mannschaft zu führen.“

Yann Sturm mit Torjägerqualitäten

Einen Schritt nach vorne machte somit die gesamte Offensivabteilung, die ihre Chancen dieses Mal auch weitgehend nutzte. Sturm, der zuletzt von einem italienischen Scout beobachtet wurde, ließ nach seinem Premierentor gegen Schweinfurt nun gegen Havelse zwei weitere folgen. „Es hat mich gefreut, dass er sich belohnen konnte. Er hat in den letzten Wochen schon Akzente gesetzt und hatte gute Möglichkeiten. Für ihn ist es nicht einfach, diesen Rucksack zu tragen“, meinte Wittmann über ihren 20-jährigen Schützling, bei dem der Knoten nun geplatzt scheint. „Wir haben im Training viele Abschlüsse auf die lange Ecke trainiert, weil ich es zuvor oft auf die kurze Ecke probiert habe. Zum Glück hat’s geklappt“, meinte Sturm bereits nach seinem ersten Treffer im FCI-Trikot.

Mit acht Toren stimmt die Quote also in dieser Woche. Allerdings müssen sich die Schanzer noch deutlich verbessern, was das Verhindern von Chancen und Gegentreffern betrifft. Selbst gegen Havelse ließen sie in Überzahl gute Möglichkeiten zu. „Wir waren in diesen Momenten nicht gut positioniert. Das ist eine Entscheidung, die der Spieler unter Zeitdruck trifft. Wir müssen eine bessere Kontrolle über solche Situationen bekommen, dass wir mehr richtige als falsche Entscheidungen treffen“, meint die 34-Jährige.

Wiedersehen mit Ex-Schanzer Fatih Kaya

Gegen die offensivstarken Hessen, die mit dem vorjährigen Drittliga-Torschützenkönig Fatih Kaya (20 Treffer), Moritz Flotho und Nikolas Agrafiotis gefährliche Stürmer in ihren Reihen haben, wird sich die FCI-Defensive steigern müssen. „Der Gegner spielt einen sehr zielstrebigen Fußball mit viel Druck auf die letzte Kette und Intensität gegen den Ball. Das wird ultraspannend, ich freue mich schon auf die Begegnung“, meint Wittmann.

Ihr Kollege Nils Döring verspürt nach dem 2:0-Erfolg gegen Jahn Regensburg ebenfalls Rückenwind. „Wir sind bereit, die Jungs haben richtig Bock. Das wird ein weiterer Gradmesser für uns“, meint der 45-Jährige, der 2026 zum 100-jährigen Vereinsjubiläum gerne im Aufstiegskampf mitmischen möchte.

DK