Zwei russische Kampfjets haben sich nach Angaben des polnischen Grenzschutzes im Tiefflug einer polnischen Bohrinsel in der Ostsee genähert. Die Kampfflugzeuge hätten die Bohrplattform PetroBaltic in einer Flughöhe von 150 Metern angeflogen, schrieb die Sprecherin des Innenministeriums auf X. Dabei wurde die Sicherheitszone über der Plattform verletzt. 

Laut Grenzschutz waren die Flugzeuge besonders provokant in geringer Höhe geflogen.
Die Behörde kündigte an, nicht nur die kritische maritime Infrastruktur
zu überwachen, sondern auch die Lage außerhalb der Hoheitsgewässer der
Republik Polen. Zur Verletzung der Staatsgrenze sei es aber nicht gekommen, sagte eine Sprecherin der Behörde dem Sender TVN24. 

Die Öl-Plattform, die dem polnischen Konzern Orlen Petrobaltic gehört, befindet sich in der polnischen Wirtschaftszone der Ostsee, etwa 70 km nördlich der Stadt Jastarnia.

Zuvor russische Luftraumverletzung in Estland

Früher am Tag hatten die Behörden in Estland die Verletzung des Luftraums durch Russland gemeldet. Nach Armeeangaben waren drei Kampfjets vom Typ MIG-31 nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt in den Luftraum eingedrungen. Sie hätten sich insgesamt zwölf Minuten darin aufgehalten. Die Nato reagierte sofort, Kampfjets der italienischen Luftwaffe fingen die russischen Flugzeuge ab.

Der estnische Außenminister Margus Tsahkna forderte danach, auf Russlands zunehmende Grenzüberschreitungen und wachsende Aggressivität müsse mit einer raschen Erhöhung des politischen und wirtschaftlichen Drucks reagiert werden. Die Flugzeuge hätten keine Flugpläne übermittelt, ihre elektronische Kennung ausgeschaltet gehabt und auch keinen Funkkontakt mit der estnischen Flugsicherung gehalten. Auch ranghohe EU-Politiker und -Politikerinnen verurteilten die Luftraumverletzung.

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