Hamburgs Moritz Sauter wirft auf das gegnerische Tor

Stand: 19.09.2025 22:43 Uhr

Handball-Bundesligist HSV Hamburg hat am Freitagabend den zweiten Heimsieg der Saison verschenkt. Trotz einer Sechs-Tore-Führung eine Viertelstunde vor Schluss reichte es gegen den TBV Lemgo nur zu einem 35:35 (16:12). Hamburgs Moritz Sauter erzielte 13 Tore.

von Christian Görtzen

Die Mannschaft von HSVH-Trainer Torsten Jansen verpaste somit am fünften Spieltag den dritten Saisonsieg. Mit jetzt 5:5 Punkten belegen die Hamburger, die zuvor zu Hause die Rhein-Neckar Löwen bezwungen hatten, in der Tabelle zumindest vorübergehend den siebten Rang.

„Lemgo ist eine Mannschaft, der ist es egal, wie es steht. Die sind so gefestigt, die sind so stabil, die spielen gefühlt seit 100 Jahren zusammen“, sagte Jansen in der Pressekonferenz. „Da haben wir ein bisschen den Faden verloren und haben nicht mehr die mentale Aufmerksamkeit gehabt, die es braucht, um Lemgo komplett zu knacken.“

El-Tayar der große Rückhalt des HSVH

Den Norddeutschen gelang ein guter Start in die Partie, nach acht Minuten führten sie erstmals mit drei Toren (5:2). Allerdings war es um diese Führung recht schnell wieder geschehen. Zwei Fehlwürfe und ein technischer Fehler trugen dazu bei, dass der TBV in der 19. Minute mit 9:8 in Führung ging. Lemgos Linksaußen Leve Carstensen, der in der Jugendakademie der SG Flensburg-Handewitt ausgebildet worden ist, sorgte mit seinem zweiten Treffer dafür.

Ein Handball liegt im Tornetz.

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Aber direkt danach war HSVH-Keeper Mohamed El-Tayar nach einem kurzen Durchhänger wieder zur Stelle – und das sogar noch stärker als in der Anfangsphase der Partie. Der Ägypter avancierte zum großen Rückhalt der Gastgeber, seine Paradenquote im ersten Durchgang lag bei 42 Prozent.

Und vorne setzten sich vor allem zwei Hamburger immer wieder in Szene: Linksaußen Casper Mortensen brachte in der ersten Hälfte jeden seiner sechs Würfe (einen per Siebenmeter) im TBV-Tor unter, der Halblinke Sauter fünf von sechs Würfen. Der HSVH ging durch einen 5:1-Lauf mit einem 16:12 in die Pause.

Nach Sechs-Tore-Führung: HSV Hamburg muss zittern

Mit einem schönen Tor sorgte Jacob Lassen für das 26:22 (43.) – nach einer schnellen Drehung um die eigene Achse schloss der Däne im Fallen per Unterarmwurf ab. Der Linkshänder war es auch, der wenig später für die erste Sechs-Tore-Führung (29:23, 45.) sorgte. Klang wie ein beruhigendes Polster, war es aber nicht. Da Hamburg die Konzentration abhanden kam, hieß es zehn Minuten vor Schluss nur noch 30:28.

Dramatische Schlussphase

Sauter beruhigte mit seinem elften Treffer etwas die Nerven der Fans. Und auch die nächsten beiden Tore für den HSVH erzielte der kaum zu stoppende Rückraumspieler. 49 Sekunden vor Schluss hatten die Norddeutschen bei 35:34-Führung noch drei Pässe für ihren Angriff.

Tore HSV Hamburg: Sauter (13), Mortensen (8/1 Siebenmeter), Lassen (5),, Jörgensen (4), Andersen (3/1), Magaard (1), Weller (1)
Tore TBV Lemgo: Hutecek (6), Suton (6), Willecke (5), Zehnder (4/4), Simak (4), Schagen (3), Carstensen (3), Versteijnen (3), Theilinger (1)
Zuschauer: 2.605

Lemgos Joel Willecke hob mit der dritten Zeitstrafe das drohende Zeitspiel der Gastgeber auf. Und doch gelang es den Hamburgern nicht, die Partie zuzumachen. Mortensen vergab 17 Sekunden vor der Schlusssirene einen Siebenmeter, und im Gegenzug glich Lukas Hutecek tatsächlich noch zum 35:35 aus. Lassen setzte den letzten Wurf daneben – Hamburg hatte einen Punkt verspielt.

Elias Ellefsen a Skipagötu vom THW Kiel jubelt

Das Nordduell in der Handball-Bundesliga war am Ende eine klare Sache. Dabei hatten die „Recken“ eigentlich lange eine gute Leistung gezeigt.